Zwei Meerschweinchen auf einer Wiese

MeerschweinchenLeicht erklärt

Nicht allein halten!

Meerschweinchen sind tolle Haustiere. Bedenke aber, dass sie  sechs bis acht Jahre alt werden und so lange bei dir leben werden. Sie sollten außerdem nie allein gehalten werden. Meerschweinchen fühlen sich nur in der Gruppe mit anderen Meerschweinchen wohl. Selbst wenn du viel Zeit mit deinen Tieren verbringst, kannst du einen Artgenossen nicht ersetzen. Dein Meerschwein braucht mindestens ein anderes Meerschweinchen als Lebensgefährten. Reine Weibchengruppen funktionieren meistens gut. Auch Männchengruppen sind möglich, wenn die Tiere kastriert sind und sich keine Weibchen in der Nähe aufhalten.  Ideal sind aber Gruppen, die aus einem kastrierten männlichen Meerschweinchen (auch Böcke genannt) und zwei Weibchen bestehen oder aus zwei kastrierten Böcke und vier Weibchen.

Kastration ist wichtig!

Damit die Meerschweinchen sich nicht vermehren, ist es sehr wichtig, die Böcke kastrieren zu lassen. Wenn Sie vor der Geschlechtsreife kastriert werden, können die Böcke durchgehend in ihrer Gruppe bleiben. Sollten sie erst später kastriert werden, sind die nach der Kastration noch bis zu sechs Wochen lang zeugungsfähig. Sie müssen daher in dieser Zeit von den Weibchen getrennt bleiben. Im Tierheim warten viele Meerschweinchen auf ein neues Zuhause. 

 

Die richtige Haltung von Meerschweinchen

Besonders artgemäß ist eine Haltung im Garten in einem ausbruchssicheren Gehege. Dies sollte mindestens 4 m² groß sein für zwei bis vier Tiere, vor dem Zugriff anderer Tiere schützen, und im Sommer und Winter ausreichend Schutz vor Hitze und Kälte bieten. Hier bekommst du mehr Infos zur ganzjährigen Außenhaltung.

Leben deine Meerschweinchen drinnen, brauchen sie ein wirklich großes Gehege, das für zwei bis drei Tiere an einer Seite mindestens 1,50 m lang sein sollte, besser noch größer. Du kannst die Fläche noch attraktiver gestalten, indem du eine zweite Ebene einbaust, die über sanft ansteigende Rampen erreichbar ist. So haben die Tiere noch mehr Platz zum Entdecken. Zusätzlich brauchen sie täglich Auslauf. Um sich sicher und geborgen zu fühlen, verstecken sich Meerschweinchen gerne in und hinter Korkröhren, Wurzeln und Ästen oder kuscheln sich in niedrige Hängematten. Als Einstreu kannst du Heimtierstreu verwenden. Jedes deiner  Tiere möchte ein eigenes Haus für sich haben, möglichst ohne Fenster, denn die machen das Häuschen zu hell und die Tiere können stecken bleiben.

Heu, Kräuter, Gemüse – Artgerechte Ernährung von Meerschweinchen

Geeignet

  • Heu und frisches Wasser sollten immer zur Verfügung stehen
  • selbst gesammelter Löwenzahn, Klee, Kräuter oder Gräser
  • Gemüse wie Möhren, Sellerie, Paprika, Fenchel, Gurke oder Petersilie
  • seltener Obst wie Äpfel, Weintrauben oder Wassermelone
  • getrocknete Kräuter

Nicht geeignet

  • getreidehaltiges Körnerfutter
  • verwelktes oder schimmeliges Heu
  • Gras, das neben einer stark befahrenen Straße gesammelt wurde (mit Schadstoffen belastet)
  • getrocknetes Brot

 Verweigert ein Meerschweinchen sein Futter, hat Durchfall oder Schwierigkeiten beim Kauen, ist es krank. Grundsätzlich sollten auch gesunde Meerschweinchen einmal im Jahr zur Kontrolle zum Tierarzt

Meerschweinchen vor schwarzem Hintergrund

Tipps für artgerechte Beschäftigung von Meerschweinchen

Meerschweinchen sind sehr lebhaft und brauchen viel Platz, um ausgiebig spielen und laufen zu können. Dabei müssen sie aber immer die Möglichkeit haben, sich verstecken zu können. Das kannst du testen: Verteile mehrere Schlafhäuser und Unterschlüpfe im Zimmer. Die Meerschweinchen werden das Zimmer erkunden und dabei von Unterschlupf zu Unterschlupf laufen.

Große, weite Flächen meiden sie. Gestaltest du den Auslauf einmal wöchentlich um, gibt es immer etwas Neues zu entdecken. Besondere Leckereien wie Petersilie oder frisches Grünfutter können aufgehängt oder auf obere Etagen gelegt werden und motivieren zu einer kurzen Klettertour.

Meerschweinchen sind keine Kuscheltiere

Da Meerschweinchen sehr schreckhaft sind, mögen sie es nicht, auf dem Arm genommen zu werden. Viele verfallen dabei in Schreckstarre. Das ist ein Reflex der Wildform, die sich totstellt, wenn Gefahr durch einen Beutegreifer droht – zum Beispiel durch einen Raubvogel. Das Stillhalten bedeutet also nicht, dass das Meerschweinchen die Streicheleinheiten genießt, sondern ist oft ein Zeichen von Angst. Was du aber machen kannst, ist dich flach und ruhig auf den Rücken zu legen und zu schauen, ob sich die Tiere von alleine nähern.

Meerschweinchen haben ihre eigene Sprache

·  Glucksen, Grunzen: Das Meerschweinchen ist zufrieden und fühlt sich wohl.

·  Leises Quietschen: Das Meerscheinchen fühlt sich wohl, manche Tiere kommentieren jeden ihrer Schritte mit einem leisen „muck muck“.

·  Gurren: Das Meerscheinchen ist zufrieden (Beruhigungslaut).

·  Hohes und lautes Quieken: Das Meerschweinchen will Aufmerksamkeit, hat Hunger, Angst oder auch Schmerzen. Junge Meerschweinchen quieken auch, wenn sie sich verlassen fühlen.

·  Brummen, Knattern: Das Meerschweinchen ist aufgeregt.

·  Zähneklappern, Schnarren, Zischen, Zirpen: Das Meerschweinchen ist aufgeregt, aggressiv, unruhig, ängstlich, droht oder möchte seinen Gegner warnen.

Engagiert für Meerschweinchen und andere Tierheimtiere

Du möchtest dich in deiner Freizeit für Tiere einsetzen? Viele Tierheime freuen sich über Unterstützung und ehrenamtliches Engagement. Da Tierheime auf Spenden angewiesen sind, bietet es sich auch an, allein oder mit einer Gruppe Spenden zu sammeln.Wenn du langfristig gerne wo mitmachen möchtest, ist vielleicht eine Jugendgruppe etwas für dich.