Katzen Leicht erklärt
Haltung von Katzen
15,2 Millionen Katzen wurden 2022 in Deutschland gehalten – das macht sie zu den beliebtesten Haustieren der Deutschen. Wenn du eine Katze aufnehmen möchtest, gibt es einiges zu beachten. Katzen haben eine Lebenserwartung von bis zu 20 Jahren. Die Anschaffung sollte daher gut überlegt sein. Informiere dich über die Bedürfnisse und Haltungsbedingungen, damit du deiner Katze ein artgerechtes Leben bieten kannst.
Das richtige Zuhause
Eine Katze braucht weiche, erhöhte Liegeplätze und Rückzugsmöglichkeiten wie eine Kuschelhöhle. Sie lieben den Überblick und schauen gerne aus dem Fenster. Wichtig sind auch Kratzmöglichkeiten wie Kratzbäume zur Krallenpflege und zum Klettern. Wenn diese fehlen, benutzen Katzen gerne Möbel, um ihre Krallen zu schärfen. Der Kratzbaum muss standfest sein und darf nicht wackeln. Ein Kratzbaum allein reicht jedoch nicht aus. Katzen brauchen mehrere Ebenen zum Klettern und Zurückziehen (z.B. Bretter, Leitern, Brücken, leere Regalbretter und Fensterbänke). Die meisten Katzen lieben Freigang. Ist das bei dir, zum Beispiel durch eine stark befahrene Straße, nicht möglich, ist ein katzensicherer Balkon eine gute Alternative.
Katzen kastrieren – weil Kastration Tierleid verhindert
Unkastrierte weibliche Katzen können sich zwei- bis dreimal im Jahr fortpflanzen – bei zwei bis sechs Jungen pro Wurf steigt ihre Zahl schnell sprunghaft an. Welpen frei lebender Katzen, die nicht in der Obhut des Menschen leben, sind oft krank und können nicht lange überleben. Sie brauchen unsere Pflege und Katzenfutter, denn die Mäuse, die sie fangen, reichen zumeist nicht aus. Viele Jungtiere sterben sehr früh an Krankheiten, Verletzungen oder durch den Verkehr. Tierschutzvereine sorgen dafür, dass auch die frei lebenden Katzen sich nicht weiter vermehren können. Sie fangen die Tiere ein, kastrieren sie und lassen die sehr scheuen Tiere am Ursprungsort wieder frei. Dort werden sie weiter an sogenannten Futterstellen regelmäßig mit Futter versorgt und ihre Gruppegröße und ihr Gesundheitszustand kann weiter beobachtet werden. Hilf bitte mit, dieses Tierleid zu mindern und lass auch deine Katzen kastrieren!
Pflege und Gesundheit von Katzen
Katzen, vor allem mit längerem Fell, solltest du regelmäßig kämmen, damit das Fell nicht verfilzt. Durch das Putzen schlucken Katzen viele Haare, die sie nicht verdauen können. Sie fressen daher Gras, um die Haare erbrechen zu können. Für Wohnungskatzen kannst du Katzengras anbieten. Damit deine Katze gesund bleibt, sollte sie mindestens einmal im Jahr vom Tierarzt untersucht und bei Bedarf geimpft werden. Eine Wurmkur braucht sie als Freigänger in regelmäßigen Abständen.
Kratzbaum, Spielzeug, Katzentoilette – das richtige Zubehör für Katzen
Geeignet
- Ausreichend große Katzentoiletten ohne Deckel mit Streu (geruchsfrei, staubarm)
- Kletter- und Kratzbäume, bzw. Kratzbretter
- Kuschelhöhlen
- Mehrere Wasserstellen
- Bälle aus Vollgummi wie Squashbälle, die Katzen nicht zerbeißen oder runterschlucken können
- Spezielles Katzengras und Katzenminze
- Selbstgebasteltes Spielzeug (wie die Raschelschlange) nur unter Aufsicht, damit keine Teile mitgefressen werden
- Liegeplätze mit freier Sicht nach außen
- Bretter/Regale/Klettermöglichkeiten zur Nutzung in mehreren Ebenen/Dimensionen
- Geeignete Futternäpfe (möglichst flacher Rand, gut zu reinigen)
Ungeeignet
- Parfümiertes, staubiges oder scharfkantiges Einstreu für die Katzentoilette
- Fadenziehende Spielzeuge wie Wollgarn oder Spielzeuge mit scharfen Kanten oder Plastikteilen, die abgebissen und verschluckt werden können
- Laserpointer: Auch, wenn es der Katze Spaß macht, den Lichtpunkt an der Wand zu fangen, insbesondere bei Billigprodukten besteht die Gefahr von Augenschäden bei Mensch und Tier. Die Katze hat außerdem nie einen Jagderfolg, was zu Frust führen kann.
- Aufgehängtes Spielzeug nur unter Aufsicht nutzen, Katzen können darin hängenbleiben oder sich Körperteile abschnüren
- Gekippte Fenster sind gefährliche Fallen, sie müssen gesichert oder geschlossen werden
Beschäftigung für Katzen
Besonders für Wohnungskatzen ist tägliches Spielen wichtig. Du kannst zum Beispiel das Trockenfutter deiner Katze verstecken oder deiner Katze zuwerfen, um bei der Futteraufnahme das natürliche Verhalten (Jagd) zu immitieren. Mit etwas Bastelgeschick und alten Papprollen lassen sich kreative Fummelbretter basteln. Auch hier kannst du Futter verstecken und die Fütterung für die Katze spannender gestalten. Auf duunddastier.de findest du eine Bauanleitung für ein Katzenspielzeug.
Alle Katzen mögen gerne Verstecke. Von diesen geschützten Orten aus können sie alles beobachten, ohne selbst entdeckt zu werden. Probiere es mal aus: Lege eine lange Decke über Sessel oder Stühle. Viele Katzen liegen gerne darunter. Oder stell Kartons mit ausreichend großem Ein- und Ausgang in einer Ecke des Raumes auf. Mit einer darin platzierten Kuscheldecke fühlt sich eure Katze hier gut geschützt. Katzen spielen auch gerne mit den Fransen von Flickenteppichen. Diese sind günstig im Handel zu bekommen. Gestalte das Leben eurer Katze abwechslungsreich, denn nichts ist schlimmer als Langweile. Tipps für zufriedene Wohnungskatzen findest du hier.
Vermisste Katze wiederfinden
Um deine Katze wiederzufinden, wenn sie weggelaufen ist, solltet sie mit einem Transponder gekennzeichnet werden. Der sogenannte "Transponder", in dem sich ein Mikrochip befindet, ist nur so groß wie ein Reiskorn und wird vom Tierarzt mit einer Spritze unter die Haut im linken Halsbereich gesetzt. Das tut bis auf den kurzen Piks nicht weh und ist schnell passiert. Mit einem Lesegerät kann die Nummer des Chips abgelesen werden. Die Nummer muss muss gemeinsamen mit den Daten des Besitzers registriert werden, ansonsten hat sie keine Funktion und das Zuhause des Tieres kann nicht ermittelt werden.. Das geht auch nachträglich bei verschwundenen Tieren, wenn ihr die Tierarztunterlagen mit der Nummer noch habt. Du kannst dein Tier ganz einfach und kostenlos online bei unserem Haustierregister FINDEFIX registrieren.
Hilfe für Straßenkatzen
Versteckt und scheu leben auch bei uns Katzen auf der Straße: In Hinterhöfen, auf Friedhöfen oder auf wenig genutzten Industriegeländen und Schrebergärten. Schätzungsweise zwei Millionen Katzen kämpfen jeden Tag um Futter, Wasser oder einen warmen, geschützten Schlafplatz. Das Leben ohne menschliche Versorgung bringt oft Parasiten oder Krankheiten wie Katzenschnupfen mit sich. Viele Katzen sind unterernährt. Oft werden sie bei Revierkämpfen oder im Straßenverkehr verletzt. Werden diese Tiere nicht ärztlich versorgt, können Krankheiten und Verletzungen Großes Leid verursachen und schlimmstenfalls sogar zum Tod führen.
Viele Tierschutz- oder Katzenschutzvereine versuchen, den Katzen das harte Leben auf der Straße zu erleichtern, denn die Tiere sind viel zu ängstlich, um sie in ein festes zu Hause zu vermitteln. Auf der Straße geboren hatten sie nie Kontakt zu Menschen und bleiben daher oft ihr Leben lang misstrauisch und scheu. Helfen kann man ihnen trotzdem: Tierschutzvereine richten betreute Futterstellen ein, um die Katzen aufpäppeln und beobachten zu können. Sie fangen die Tiere kurzzeitig ein, um sie medizinisch versorgen und kastrieren zu lassen, damit sie sich nicht weiter vermehren können. Die Katzen werden außerdem gekennzeichnet und registriert. Danach werden sie möglichst wieder in ihrem Revier freigelassen und an Futterstellen betreut.