Pfote liegt auf Hand

HundeLeicht erklärt

Haltung von HundenUnterbringung, Ernährung, Beschäftigung – Das musst du wissen

Einen Hund in der Familie aufzunehmen bedeutet eine große Verantwortung. Hunde können bis 14 Jahre oder sogar noch älter werden. Die Entscheidung, einem Hund ein Zuhause zu geben, muss also genau durchdacht werden. Es ist außerdem wichtig, dass jeder in der Familie mit der Aufnahme eines Hundes einverstanden ist und kein Familienmitglied eine Allergie gegen Hunde hat. Wenn die Entscheidung für einen Hund feststeht, muss entschieden werden, was für ein Hund einziehen soll. Viele Kinder und Erwachsene wünschen sich einen Welpen. Mit Welpen ist aber eine besonders große Arbeit verbunden. Außerdem gibt es im Tierschutz auch viele ältere Hunde, die auf ein passendes Zuhause warten. Egal ob du dich für einen Welpen oder einen erwachsenen Hund entscheidest – im Tierheim warten viele Hunde jeden Alters darauf, adoptiert zu werden. Ob ein Hund zu einem passt, hängt von vielen weiteren Faktoren ab. Es ist wichtig, den Charakter und die Bedürfnisse von dem Hund zu beachten, um langfristige Probleme zu vermeiden. Auch die Rasse spielt hier eine Rolle. Lass dich am besten im Tierheim beraten, welcher Hund zu dir und deiner Lebenssituation passt. Mehr Infos findest du in unserem Magazin DU UND DAS TIER und in unserer Broschüre „Ein Hund aus zweiter Hand“.

Ein Hund zieht ein

Wenn du einen Welpen aufnehmen möchtest, muss er mindestens acht Wochen alt sein. Erst dann darf er von seiner Mutter getrennt werden. Das iat auch gesetzlich so vorgeschrieben. Auf jeden Fall muss deine ganze Familie einverstanden sein und sich um Erziehung, regelmäßige Spaziergänge, Fütterung, Tierarzt-Checks, Fellpflege und die Versorgung während des Urlaubs kümmern. Wenn du jünger als 16 bist, darf dir ohne Einwilligung deiner Eltern ohnehin keiner einen Hund verkaufen oder vermitteln.

In der Wohnung braucht der Hund seinen festen (Schlaf-) Platz mit einer Decke oder einem Körbchen, damit er sich immer dorthin zurückziehen kann. Liegt dein Hund an seinem Platz, möchte er weder spielen noch gestreichelt werden, denn Hunde – insbesondere junge Hunde – schlafen 12 bis 15 Stunden am Tag.

Achtung vor Welpenhandel

Illegaler Welpenhandel ist ein großes Problem. Im Internet werden viele Welpen angeboten. Die Welpen stammen oftmals aus dem Ausland, aus sogenannten Hundefabriken. Die Welpen werden zu früh von ihren Müttern getrennt. Die Folge sind oft Verhaltensauffälligkeiten, die zum Teil ein Leben lang anhalten. Viel zu jung werden die Hunde nach Deutschland transportiert, wo sie dann geschwächt und oft krank ankommen. Dadurch dass die Welpen oft krank sind, fallen schnell hohe Kosten an. Die Folge ist, dass kranke Welpen im Tierheim landen. Viele der Hunde sterben trotz Behandlung durch einen Tierarzt, denn sie sind einfach zu krank.

Doch nicht nur Welpen leiden unter den Hundefabriken. Auch die Elterntiere der Welpen werden unter schlechten Bedingungen gehalten. Die Mutterhündinnen werden als „Gebärmaschinen“ missbraucht, was zu starker Erschöpfung und Krankheiten führen kann. Auch die Rüden werden oftmals unter tierschutzwidrigen Bedingungen zum Teil jahrelang in Einzelhaltung gehalten und bekommen Hormone zur Leistungssteigerung verabreicht. Egal, ob weiblich oder männlich, Welpe oder erwachsene Hunde – Hundefabriken und die Zucht von Welpen aus illegalem Handel bedeuten Ausbeutung und Leid.

Auf unserer Seite „Welpenhandel“ findest du weitere Infos über dieses Thema.

Einen Listenhund adoptieren

Vielleicht hast du schon mal von Listenhunden gehört. Manchmal spricht man auch von Gefahrenhunden oder Kampfhunden.

Wie der Name erahnen lässt, handelt es sich bei Listenhunden um bestimmte Hunderassen und Mischlinge dieser Rassen, die auf bestimmten Listen stehen. Diese Listen informieren darüber, welche Hunderassen als gefährlich oder potenziell gefährlich eingestuft werden. Welche Hunde als Listenhunde gelten, ist in Deutschland von Bundesland zu Bundesland unterschiedlich. In Niedersachsen, Schleswig-Holstein und Thüringen gibt es keine Listen. In den anderen Bundesländern gelten für Listenhunde bestimmte Regeln. Wie diese genau aussehen, bestimmt das jeweilige Bundesland, in dem der Hund gehalten wird. Auch für Mischlinge aus Hunderassen, die als Listenhunde eingestuft werden, gelten diese Regeln. Listenhunde in Tierheimen haben es besonders schwer. Nicht nur weil ihnen oft ein schlechter Ruf anhaftet, sondern auch weil die Haltung mit einigen Auflagen verbunden ist. Die Haltung von Listenhunden ist zudem teurer, da für diese Rassen oftmals eine deutlich höhere Hundesteuer erhoben wird.

Du möchtest mehr über Listenhunde erfahren? Auf der Seite von Tierheime-helfen.de findest du weitere Informationen.

Hunde richtig erziehen

Damit der Alltag mit deinem Hund gut klappt, sollte er Signale wie „Komm“, „Sitz“, „Platz“ und „Bleib“ kennen und befolgen. Um ihm das Lernen der Signale zu erleichtern, ist es wichtig, dass du immer die gleichen Begriffe verwendest. Belohn deinen Hund für das richtige Verhalten und sei nicht frustriert, wenn der Hund Fehler macht.

Leider gibt es immer noch Menschen, die Hunde mit Strafe und Gewalt erziehen. Ständig mit dem Hund zu schimpfen und ihn unter Druck zu setzen, schadet jedoch der Bindung von Mensch und Hund. Heute weiß man, dass Hunde leichter und besser lernen, wenn sie nicht untergeordnet, sondern für richtige Verhaltensweisen belohnt werden. Es gibt gewaltfreie und effektive Methoden, durch welche Hunde weder Stress, Schmerzen noch Angst erleiden müssen. Es gibt daher keinen Grund, um auf veraltete Methoden zurückzugreifen, die bei Hunden Angst und Druck erzeugen. Solche Methoden können sogar gefährlich werden, weil sich die Hunde eventuell wehren. Auch Verhalten wie Knurren oder Bellen solltest du nicht bestrafen, weil der Hund das ansonsten zukünftig vielleicht weglässt und gleich zubeißt.

Lobe stattdessen ausgiebig, sobald der Hund etwas richtiggemacht hat. Es ist wichtig, Geduld zu haben und ihn nicht überfordern. Ein Hund ist sehr sensibel und zeigt dir insbesondere mit seiner Körpersprache (z.B. Stellung der Rute) und Mimik (seinem Gesichtsausdruck, seinen Augen, der Stellung der Ohren) seine Stimmung. Du solltest Dich bereits vor der Anschaffung intensiv mit der Kommunikation des Hundes beschäftigen, damit du diese richtig verstehen kannst und weißt, wie Du darauf reagieren solltest.

In einer guten Hundeschule lernst du, deinen Hund noch besser zu verstehen und richtig mit ihm umzugehen.

Bewegung und Beschäftigung

Euer Hund braucht viel Auslauf, hierfür benötigt ihr ein gut sitzendes Halsband oder Hundegeschirr und eine stabile Leine. Zwischen Halsband und Hund sollte zwei Finger breit Platz sein, damit es nicht einschnürt. Beim Spazierengehen schnüffelt er viel am Boden und an den Bäumen. Durch seinen feinen Geruchssinn weiß dein Hund genau, wo und wer hier seine Duftmarke hinterlassen hat. Damit dein Hund sein Geschäft erledigen kann, solltest du mit einem erwachsenen Hund mindestens viermal am Tag nach draußen gehen. Ein Welpe muss noch sehr viel öfter raus!

Zwergspanielmix rennt neben einer Wiese

Welpen müssen nach jedem Aufwachen, Fressen und Spielen die Möglichkeit haben, draußen ihr Geschäft zu erledigen. Lobe deinen Hund immer dann, wenn er draußen sein Geschäft erledigt. So wird er schnell stubenrein. Nimm die Häufchen mit einer Tüte auf und entsorg diese im nächsten Abfalleimer.

Ein Hund braucht Hundefreunde, die ihr sicher bei euren Spaziergängen kennenlernt. Wenn sich die Hunde vertragen und miteinander spielen, könnt ihr euch regelmäßig für gemeinsame Spaziergänge verabreden.

Zwei Hunde beschnüffeln sich

Was macht gutes Hundespielzeug aus?

Es gibt viele verschiedene Spielzeuge für Hunde. Wir geben Tipps, worauf du bei der Auswahl von Spielzeug achten solltest.

Wichtig ist, dass das Spielzeug ungefährlich ist und nicht aus Materialien besteht, die der Hund zerreißen und verschlucken kann und von dem beispielsweise keine Plastikteile absplittern können. Achte beim Kauf eines Spielzeuges darauf, dass es geprüft wurde und ein CE-Kennzeichen besitzt. Lass deinen Hund nur unter Aufsicht mit Spielzeug spielen. Auch gut verarbeitete Spielzeuge können kaputt gehen und so zur Gefahr werden.

Geeignetes Hundezubehör

Geeignet

  • Passende Halsbänder ohne Würgefunktion oder gut sitzende Geschirre
  • Reflektierende Leinen und Geschirre sorgen für Sichtbarkeit im Dunkeln
  • Weicher, geschützter Liegeplatz
  • Sicheres Spielzeug

Ungeeignet

  • Stachelhalsbänder, Würgehalsbänder und Kettenhalsbänder 
  • Erziehungsgeschirre, die unter den Achseln einschneiden oder die Bewegung des Hundes einschränken
  • So genannte Erziehungshalsbänder wie Bell-Stopp, die auf elektrische oder chemische Weise oder mit Geräuschen funktionieren. Sie unterdrücken nur ein Symptom, beheben aber nicht die Ursache
  • Spielzeug, das leicht zerbissen und verschluckt werden kann
  • Tennisbälle, da diese die Zähne kaputtmachen 

Das richtige Futter

Geeignet

  • Füttere Fertigfutter (Alleinfuttermittel). Dieses versorgt Hunde in der Regel ausreichend mit allen Nährstoffe
  • Nassfutter sollte Zimmertemperatur haben und nicht direkt aus dem Kühlschrank verfüttert werden.
  • Leckerlies sollten in Futterration mit einberechnet werden.
  • Es sollte immer frisches Wasser in einem extra Napf zur Verfügung stehen.
Zwei Näpfe. Eine mit der Aufschrift "Food" und einer mit der Aufschrift "Water"

Nicht geeignet

  • Rohes Fleisch (vor allem niemals Schweinefleisch)!
  • Knochen, Fischreste mit Gräten
  • Tischabfälle
  • Süßigkeiten und Milch
Hund bekommt ein Leckerchen

Hunde richtig pflegen und versorgen

Die meisten Hunde genießen die tägliche Fellpflege. Besonders wenn dein Hund langhaarig ist, ist es wichtig, ihn sorgfältig zu kämmen und zu bürsten, damit das Fell nicht verfilzt. Aber auch kurzhaarige Hunde sollten regelmäßig gebürstet werden. 

Damit dein Hund gesund bleibt, sollte er regelmäßig von einem Tierarzt/einer Tierärztin untersucht, geimpft und entwurmt werden. Auch ein Mittel zur Vorbeugung von Zecken und Flöhen ist sinnvoll. Zusätzlich solltest du deinen Hund selbst zusätzlich regelmäßig nach Zecken absuchen und genau beobachten. Verhält er sich deutlich anders oder kratzt und juckt sich häufig, hilft dein Tierarzt/deine Tierärztin weiter. Das schützt deinen Hund und dich, denn einige Parasiten sind auch auf Menschen übertragbar.

Vermisste Hunde wiederfinden

Leider kommt es immer wieder vor, dass Haustiere vermisst werden. Oft ist der Grund, dass Tiere nicht ausreichend gesichert werden, beispielsweise wenn sich ein Hund aus einem schlecht sitzenden Halsband befreit. Doch auch wenn Vorsichtsmaßnahmen getroffen und Tiere möglichst gut gesichert werden, kann es dazu kommen, dass Haustiere weglaufen.

Daher ist es besonders wichtig, dass sie gechipt werden. Der Chip ist nur so groß wie ein Reiskorn und wird vom Tierarzt mit einer besonderen Spritze unter die Haut gesetzt. Mit einem Lesegerät kann die Nummer abgelesen werden. Die Nummer muss registriert werden, das geht auch nachträglich bei verschwundenen Tieren. Die Nummer findest du Impfpass des Hundes, da sie dort von den Tierärzt*innen eingetragen wird. Du kannst deinen Hund und deine anderen Haustiere ganz einfach und kostenlos online bei unserem Haustierregister FINDEFIX registrieren. Gefundene Hunde, die registriert sind, können leicht ihren Besitzer*innen zugeordnet werden werden und so schnell wieder nach Hause zurückkehren.

 

Werde aktiv für den Schutz von Hunden

Du möchtest dich für Hunde und andere Tiere einsetzen? Es gibt zahlreiche Möglichkeiten, um dich für den Tierschutz zu engagieren. Du kannst zum Beispiel Mitglied in einer Jugendgruppe in einem Tierschutzverein in deiner Nähe werden.

In vielen Tierheimen warten zahlreiche Hunde auf ein Zuhause. Oft sind die Tierheime sehr voll und es fehlt an Ehrenamtlichen. Daher freuen sich viele Tierheime über Unterstützung im Alltag oder bei besonderes Events wie Tierheimfesten.