Drei Pferde auf einer Wiese

PferdeLeicht erklärt

Haltung, Bewegung, Fütterung: alles was du wissen musst

Pferde können über 30 Jahre alt werden. Wenn du dir ein Pferd anschaffst, übernimmst du für eine sehr lange Zeit die Verantwortung und musst dich jeden Tag mit deinem Pferd beschäftigen – bei Wind und Wetter. Hinzu kommen hohe Kosten. Wenn du darüber nachdenkst, ein Pferd zu kaufen, solltest du dir daher sehr gut überlegen, ob du und deine Familie genug Zeit und Geld haben, um für ein eigenes Pferd zu sorgen. Eine gute Alternative kann eine Reitbeteiligung oder ein Pflegepferd sein.

Die artgerechte Haltung von Pferden

Die weit verbreitete Boxenhaltung entspricht nicht dem Wesen der Pferde. Sie sind Flucht- und Lauftiere und möchten eher einen Überblick haben und sich gemeinsam mit Artgenossen viel bewegen. Am besten geeignet ist ein Offenstall für mehrere, sich gut vertragende Pferde mit ständigem Zugang zu Heu und anderem Raufutter, kombiniert mit täglichem gemeinsamem Weidegang.

Wenn ihr du dich zusammen mit deinen Eltern dazu entschieden hast, ein Pferd anzuschaffen, gehört das tägliche Ausmisten des Schlafplatzes zu deinen Aufgaben, wenn dies nicht zu den bezahlten Leistungen des Stalls gehört. Pferde legen sich nur gerne hin, wenn die Einstreu trocken und sauber ist. Außerdem musst du jeden Tag die Hufe auskratzen, dein Pferd auf Verletzungen absuchen und mit Striegel und Bürste putzen.

Pferdehaltung ist teuer. Für die Unterbringung, Futter und Versorgung eines Pferdes musst du mindestens zwischen 400 und 500 Euro pro Monat einplanen. Hinzu kommen Kosten für der*die Hufschmied*in, einen guten und pferdegerechtem Reitunterricht und die regelmäßigen Tierarztchecks für Impfungen und Wurmkuren. Auch die Zähne müssen regelmäig von einem Tierarzt/einer Tierärztin kontrolliert werden. Bei älteren Pferden ist dies häufiger nötig, als bei jungen Pferden.

Es ist außerdem wichtig, mögliche Tierarztkosten einzuplanen. Wird dein Pferd krank und muss womöglich in die Klinik oder sogar operiert werden, fallen schnell mehrere Tausend Euro für die Tierarztkosten an.

Geeignetes Futter für Pferde

Geeignet:

  • Heu oder Gras als Raufutter sollte immer in guter Qualität (frisch, staubarm, nicht verschmutzt) zur Verfügung stehen
  • Leckereien wie Äpfel oder Möhren in Maßen
  • Kraftfutter nach Bedarf
  • Mineralfutter
  • Wasser in ausreichender Menge und Trinkwasserqualität
Pferde fressen auf Weide

Nicht geeignet:

  • Altes, verschimmeltes Brot
  • Essensreste oder Süßigkeiten
  • Angewelktes Gras, muffiges oder staubiges Heu
Schnauze eines Pferdes, das gefüttert wird

Bewegung und Beschäftigung – Pferde richtig auslasten

Pferde brauchen als Herdentiere jeden Tag mehrstündigen Auslauf mit Artgenossen auf einem Paddock oder einer Weide. Oft kraulen sich die Pferde gegenseitig, dösen gemeinsam oder spielen miteinander. Neben der wichtigen Beschäftigung der Pferde miteinander, kannst du den Tieren viel Abwechslung bieten: Ausritte, eine schonende Reitweise, Bodenarbeit, Spaziergänge oder auch gemeinsame Übungen z.B. für ein Gelassenheits-Training mit Luftballons, Planen und Flatterbändern. Achte aber darauf, dein Pferd nicht zu überfordern und suche dir professionelle Unterstützung.

Das macht einen guten Stall aus

  • Alle Pferde dürfen täglich mehrere Stunden in einer Gruppe auf einen genügend großen Auslauf
  • Die Pferde stehen nicht in hoch vergitterten Innenboxen ohne Ausblick nach draußen
  • Die Stallungen und Pferde sind sauber
  • Kein Pferd muss mehr als drei Stunden am Tag arbeiten und bekommt dazwischen regelmäßig Pausen
  • Die Pferde erhalten eine artgerechte Fütterung
  • Die Reitlehrer*innen zeigen dir, wie ein Pferd richtig geputzt, gesattelt und getrenst wird. Unter Anleitung darfst du diese Aufgaben selbst übernehmen
  • Jedes Pferd hat einen eigenen Sattel, eine eigene Trense und eigenes Putzzeug
  • Die Reitlehrer*innen machen zuerst Führübungen: Du führt das Pferd am Strick und lernst die richtige Körpersprache vom Boden aus, damit Mensch und Pferd zu einem guten Team werden
  • Wenn du mit dem Pferd vom Boden aus vertraut bist, darfst du dich auf das Pferd setzen und beginnst mit einfachen Übungen im Schritt. So bekommst du ein Gefühl für das Gleichgewicht
  • Es wird ohne scharfe Gebisse geritten, bestenfalls auch ohne Ausbinder und Schlaufzügel
  • Die Tiere werden gut behandelt, es wird nicht dazu animiert, mit der Gerte zu schlagen oder die Sporen zum Antreiben zu verwenden
  • Du möchtest mehr erfahren? Bestelle kostenlos unseren Reitstall-Check über das Kontaktformular.

 

Broschüre Reitstallcheck – Reiten lernen und Pferde schützen

Du möchtest dich noch genauer mit der Wahl eines richtigen Stalls beschäftigen? In unserer Broschüre „Reitstall-Check“ findest du eine hilfreiche Checkliste und detaillierte Hintergrundinfos.  Egal, ob du nach einem geeigneten Stall für dein Pferd suchst oder nach einem Stall, an dem du reiten lernen kannst – es ist wichtig, dass der Reitstall den Bedürfnissen der Pferde entspricht.