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Pferde

Große Verantwortung

Pferde können über 30 Jahre alt werden. Wenn ihr euch ein Pferd anschafft, übernehmt ihr für eine sehr lange Zeit die Verantwortung und müsst euch jeden Tag mit eurem Pferd beschäftigen – bei Wind und Wetter. Daher solltet ihr euch die Frage stellen: Ist es das Tier, das ihr liebt? Oder liebt ihr mehr das Reiten? Dann beginnt eher damit, regelmäßige Reitstunden zu nehmen.

Endlich: FN verbietet touchieren

(c) Quellwasser/ pixabay

Die Deutsche Reiterliche Vereinigung (FN) hat sich entschieden, die umstrittene Trainingsmethode des Touchierens beim Springreiten zu verbieten. Auslöser waren Videoaufnahmen namhafter Springreiter beim Training.

Wir begrüßen dieses Verbot, denn der Übergang zwischen touchieren und Barren ist fließend und nicht trennbar. Ob ein Pferd beim Springen an den Beinen mit einer Stange berührt wird oder dort einen Schlag mit einer Stange von einem „Fachmann“ erhält, war noch nie kontrollierbar. Mit diesem Verbot wird deshalb endlich konsequent ein bisher bestehendes Schlupfloch für die Anwendung tierschutzwidriger Methoden im Pferdesport geschlossen.

Unterbringung und Pflege

Offenstall

Die weit verbreitete Boxenhaltung entspricht nicht dem Wesen der Pferde. Sie sind Flucht- und Lauftiere und möchten eher einen Überblick haben und sich viel bewegen. Am besten geeignet ist die Weidehaltung mit einem Offenstall, in dem die Tiere vor Wind und Wetter geschützt sind. Wenn ihr euch zusammen mit euren Eltern dazu entschieden habt, ein Pferd anzuschaffen, gehört das tägliche Ausmisten des Schlafplatzes zu euren Aufgaben. Pferde legen sich nur gerne hin, wenn die Einstreu trocken und sauber ist. Außerdem müsst ihr jeden Tag die Hufe auskratzen und euer Pferd mit Striegel und Bürste putzen.

Pferdehaltung ist relativ teuer. Unterbringung, Futter und Versorgung eines Pferdes kostet in der Regel zwischen 200 und 300 Euro pro Monat. Hinzu kommen Kosten für den Hufschmied oder den Hufpfleger, einen guten und tiergerechten Reitunterricht und die regelmäßigen Tierarztchecks für Impfungen und Wurmkuren. Gerade bei älteren Pferden sollte der Tierarzt regelmäßig die Zähne kontrollieren.

Futter

Geeignet

  • Heu oder Gras als Raufutter sollte immer zur Verfügung stehen
  • Leckereien wie Äpfel oder Möhren in Maßen
  • Kraftfutter in Maßen
  • Mineral-Leckstein

Nicht geeignet

  • altes, verschimmeltes Brot
  • Stroh als Raufutter (führt zu Verstopfungen)
  • angewelktes Gras, muffiges oder staubiges Heu

Karotte mal anders – Rezept für Pferdeleckerlis

Zu viel Süßes und Zucker sind ungesund – das gilt auch für Pferde. Wenn du deinem Liebling ab und zu etwas Besonderes gönnen möchtest, haben wir eine tolle Rezeptidee zum Nachbacken:

Die Leckerlis können etwa eine Woche verfüttert werden. Deswegen am besten nur eine kleine Menge backen, oder an viele verschiedene Pferde verfüttern. Natürlich kannst du das Rezept auch abwandeln und die Karotten durch anderes Obst oder Gemüse ersetzen, dass euer Liebling gerne frisst (z.B. Rote Beete oder Äpfel). Grundsätzlich gilt: Je weniger Obst und Restfeuchte  enthalten sind, desto gesünder und länger haltbar sind die Leckerlis. Wenn du dir unsicher bist, ob die Leckerlis noch gut sind, hilft der Geruchstest: Riechen sie noch frisch wie gerade aus dem Backofen und nicht muffig, kannst du sie bedenkenlos verfüttern.

So geht’s:

Zutaten (für ca. 40 Leckerlis):

  • 200 Gramm Haferflocken
  • 100 Milliliter ungesüßter Karottensaft (alternativ Fenchel- oder Kamillentee)
  • 2 mittelgroße Karotten

Zubereitung:

  1. Karotten möglichst fein raspeln.
  2. Haferflocken und Karottenraspeln in eine Schüssel geben und kneten.
  3. Nur so viel ungesüßten Karottensaft hinzufügen, dass der Teig schön klebrig, aber nicht zu feucht wird. Wenn der Teig zu flüssig ist, einfach ein paar Haferflocken hinzugeben. Statt Karottensaft kannst du auch lauwarmen Fencheltee oder Kamillentee verwenden.
  4. Anschließend walnussgroße Kugeln formen und für mindestens 60 Minuten bei 100 Grad in den Ofen geben.
  5. Jetzt brauchst du ein wenig Geduld. Die Leckerlis müssen ganz durchgebacken werden und dürfen nicht mehr feucht sein. Am besten öffnest du zwischendurch den Ofen, damit die Feuchtigkeit entweichen kann.
  6. Bevor du die Leckerlis verfüttern kannst, müssen sie noch 1 bis 2 Tage dunkel und trocken gelagert werden. Nur so kannst du sichergehen, dass sie auch wirklich getrocknet sind.

Beschäftigungs-Tipp:
Zeig deinem Pferd ein Leckerli oder lass es probieren. Anschließend versteckst du das Leckerli so unter einem Handtuch, dass dein Pferd dich dabei beobachten kann. Mal sehen wie lange es dauert, bis dein Liebling das Leckerli findet.

Bewegung und Beschäftigung

Pferde brauchen als Herdentiere jeden Tag mehrstündigen Auslauf mit Artgenossen auf einem Paddock oder einer Weide zum Grasen. Oft kraulen sich die Pferde gegenseitig oder dösen gemeinsam. Beim Kraulen beknabbert ein Pferd das andere am Mähnenkamm, das andere drückt sein Wohlbefinden aus, indem es seine Oberlippe vorstülpt und den Hals streckt. Neben der wichtigen Beschäftigung der Pferde miteinander, könnt ihr den Tieren viel Abwechslung bieten: Ausritte, schonende Reitweise, Bodenarbeit, Spaziergänge oder auch gemeinsame Übungen z.B. für ein Gelassenheits-Training mit Luftballons, Planen und Flatterbändern.

© Masanneck

Daran erkennt ihr einen guten Reitstall

  • Alle Pferde dürfen täglich mehrere Stunden in einer Gruppe auf einen Auslauf.
  • Die Pferde stehen nicht in hoch vergitterten Innenboxen ohne Ausblick nach draußen.
  • Kein Pferd muss mehr als drei Stunden am Tag arbeiten und bekommt dazwischen regelmäßig Pausen.
  • Die Reitlehrer zeigen euch, wie ein Pferd richtig geputzt, gesattelt und aufgetrenst wird. Unter Anleitung dürft ihr diese Aufgaben selbst übernehmen.
  • Jedes Pferd hat einen eigenen Sattel, eine eigene Trense und eigenes Putzzeug.
  • die Reitlehrer machen zuerst Führübungen: ihr führt das Pferd am Strick und lernt die richtige Zeichensprache vom Boden aus, damit Mensch und Pferd zu einem guten Team werden
  • wenn ihr mit dem Pferd vom Boden aus vertraut seid, dürft ihr euch auf das Pferd setzen und beginnt mit einfachen Übungen im Schritt. So bekommt ihr ein Gefühl für das Gleichgewicht
  • Es wird ohne scharfe Gebisse geritten
  • Der Reitlehrer achtet auf einen ausbalancierten Sitz, das ist wichtiger, als die Haltung des Pferdes
  • die Tiere werden gut behandelt, es wird nicht dazu animiert mit der Gerte zu schlagen oder die Sporen zum Antreiben zu verwenden

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