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Katzen

Jagd- und Spieltrieb

Wie ihr wilder Vorfahre jagt die Hauskatze gerne und wirft im Spiel die Gegenstände mit den Pfoten hoch. Manche Katzen leben lieber allein, die meisten lieben es aber, mit einem Katzenfreund zu spielen, zu toben und zu kuscheln. Im Tierheim warten viele Katzen auf ein neues Zuhause. Mehr Infos gibt es in unserer Broschüre „Eine Katze aus zweiter Hand“.

Unterbringung

Eine Katze braucht einen Korb oder eine Kuschelhöhle als Ruheplatz. Sie lieben den Überblick und schauen gerne aus dem Fenster. Katzen brauchen einen Kratzbaum zur Krallenpflege und zum Klettern, sonst benutzen sie Möbel, um ihre Krallen zu schärfen. Der Kratzbaum muss standfest sein und darf nicht wackeln. Die meisten Katzen lieben Freilauf. Ist das bei euch, zum Beispiel durch eine stark befahrene Straße, nicht möglich, ist ein katzensicherer Balkon eine gute Alternative.

Kastration

Unkastrierte Katzen können sich zwei- bis dreimal im Jahr fortpflanzen – bei vier bis sechs Jungen pro Wurf steigt ihre Zahl schnell sprunghaft an. Oft sind die Tiere krank und können nicht lange überleben. Sie brauchen unsere Pflege und Katzenfutter, denn die Mäuse, die sie fangen, reichen zumeist nicht aus. Viele Jungtiere sterben sehr früh an Krankheiten, Verletzungen oder durch den Verkehr. Tierschutzvereine sorgen dafür, dass auch die frei lebenden Katzen sich nicht weiter vermehren können. Sie fangen die Tiere ein, kastrieren sie und lassen die sehr scheuen Tiere am Ursprungsort wieder frei. Dort werden sie dann mit etwas Futter unterstützt, leben aber sonst ohne den Menschen. Helft bitte mit, dieses Tierleid zu mindern und lasst auch eure Katzen kastrieren!

Futter

Geeignet

  • Nassfutter
  • wenig Trockenfutter
  • als Leckerchen: gekochtes Hühnerfleisch
  • frisches Wasser

Nicht geeignet

  • rohes Fleisch oder Fisch (Infektionsgefahr mit Krankheitserregern für die Katze und für euch, Fehlernährung möglich)
  • Wurst
  • Knochen (Verstopfungsgefahr)
  • Milch (Unverträglichkeit)

Pflege

Katzenpflege - mehr als das Putzen © Masanneck

Katzen, vor allem mit längerem Fell, solltet ihr regelmäßig kämmen, damit das Fell nicht verfilzt. Durch das Putzen schlucken Katzen viele Haare, die sie nicht verdauen können. Sie fressen daher Gras, um die Haare erbrechen zu können. Für Wohnungskatzen könnt ihr Katzengras anpflanzen. Damit eure Katze gesund bleibt, sollte sie mindestens einmal im Jahr vom Tierarzt untersucht und bei Bedarf geimpft werden. Eine Wurmkur braucht sie als Freigänger in regelmäßigen Abständen.

Zubehör

Geeignet

  • ausreichend große Katzentoilette ohne Deckel mit neutralem Streu
  • Kletter- und Kratzbaum
  • Kuschelhöhlen
  • Trinkbrunnen
  • Bälle aus Vollgummi wie Squashbälle, die Katzen nicht zerbeißen oder runterschlucken können
  • spezielles Katzengras oder Katzenminze
  • selbstgebasteltes Spielzeug (wie die Raschelschlange) nur unter Aufsicht, damit keine Teile mitgefressen werden

Ungeeignet

  • parfümiertes oder scharfkantiges Einstreu für die Katzentoilette
  • fadenziehende Spielzeuge wie Wollgarn oder Spielzeuge mit scharfen Kanten oder Plastikteilen, die abgebissen werden können
  • Laserpointer: Auch wenn es der Katze Spaß macht, den Lichtpunkt an der Wand zu fangen, insbesondere bei Billigprodukten besteht die Gefahr von Augenschäden bei Mensch und Tier. Die Katze hat außerdem nie einen Jagderfolg, was zu Frust führen kann.
  • aufgehängtes Spielzeug nur unter Aufsicht nutzen, Katzen können darin hängenbleiben oder sich Körperteile abschnüren
  • gekippte Fenster sind gefährliche Fallen, sie müssen gesichert oder geschlossen werden

Beschäftigung

Besonders für Wohnungskatzen ist tägliches Spielen wichtig. Vereinzelt könnt ihr Leckerchen verstecken oder sie der Katze  zuwerfen, damit sie einen kleinen Jagderfolg hat. Mit etwas Bastelgeschick und alten Papprollen, lassen sich kreative Fummelbretter basteln. Hier gibt es eine Bauanleitung für ein Katzenspielzeug.

Alle Katzen mögen gerne Verstecke. Von diesen geschützten Orten aus können sie alles beobachten, ohne selbst entdeckt zu werden. Probiert es aus: Legt eine lange Decke über Sessel oder Stühle. Viele Katzen liegen gerne darunter. Oder stellt Kartons mit ausreichend großem Ein- und Ausgang in einer Ecke des Raumes auf. Mit einer darin platzierten Kuscheldecke fühlt sich eure Katze hier gut geschützt.  Katzen spielen auch gerne mit den Fransen von Flickenteppichen. Diese sind günstig im Handel zu bekommen. Gestaltet das Leben eurer Katze abwechslungsreich, denn nichts ist schlimmer als Langweile. Tipps für zufriedene Wohnungskatzen findet ihr hier.

Katzenschutzkiste bauen

 

Wenn ihr die Vereine unterstützen möchtet, aber keine Zeit habt, regelmäßig Futterplätze zu betreuen, haben wir einen Tipp für euch: Bastelt aus einer Styroporkiste, Folie aus dem Baumarkt, etwas Kleber und Stroh eine kuschelige Katzenkiste.

Ihr benötigt dafür:

  • Eine Styroporkiste mit Deckel, in die eine Katze gut hinein passt (Thermokisten kann man kaufen oder kostenlos bei Fischhändlern oder in Aquaristik-Geschäften bekommen)
  • Dicke Folie, z.B. aus dem Baumarkt als Meterware
  • Styroporkleber
  • Stroh
  • Klebeband, Schere, Messer, Stift und Zirkel oder Topfdeckel, um das Einstiegsloch aufzuzeichnen

So geht es:

  • Markiert mit Stift und Zirkel oder Topfdeckel das Einstiegsloch (ca. 20 cm) mittig auf einer Seitenwand der Box und schneidet es mit einem Messer aus.
  • Schneidet die Folie passend zu, markiert darauf das Einstiegsloch und schneidet es sternförmig ein, damit ihr die Folie nach innen einklappen könnt.
  • Packt die Kiste in Folie ein: Besprüht dafür eine Seite der Kiste mit dem Spezialkleber und klebt die Folie flächig auf. Nach kurzer Zeit könnt ihr die nächste Seite festkleben. Ist die ganze Kiste beklebt, könnt ihr die Ränder mit Klebeband zusätzlich sichern. Beklebt auch den Deckel mit Folie.
  • Füllt die Katzenkiste großzügig mit Stroh, legt eventuell eine dünne Decke darüber (Achtung! kann feucht werden), um das Stroh zu fixieren und den Deckel auf.

Wenn eure Kiste fertig ist und ihr sie nicht auf eurem Grundstück aufstellen möchtet, fragt unbedingt beim Tierheim in eurer Stadt nach, welcher Platz sich eignen würde. Denn womöglich gibt es bereits betreute Futterstellen und die Katzenkiste findet in der Nähe Platz.

Stellt die Box geschützt vor Wind und direktem Sonnenlicht auf. Legt am besten etwas Schweres darauf, damit sie nicht wegfliegen kann. Ihr könnt auch noch einen laminierten Info-Zettel dazulegen, damit Spaziergänger wissen, dass diese Kiste zu einem Katzenschutzprojekt gehört. Stellt nicht mehrere Boxen nebeneinander auf, da es sonst zu Streitigkeiten unter den Tieren kommen kann. Es genügt, die Box alle drei Monate zu reinigen. Natürlich nur, wenn die Katze gerade nicht darin liegt.

So sieht die fertige Katzenkiste aus.

Vermisste Katze wiederfinden

© Ehrhardt

Um euer Tier wiederzufinden, wenn es weggelaufen ist, solltet ihr es mit einem Transponder oder einer Tätowierung kennzeichnen. Der Transponder, in dem sich ein Mikrochip befindet, ist nur so groß wie ein Reiskorn und wird vom Tierarzt mit einer Spritze unter die Haut gesetzt. Das tut außer dem kurzen Piekser nicht weh und ist schnell passiert. Mit einem Lesegerät kann die Nummer des Chips abgelesen werden. Die Nummer muss registriert werden, ansonsten hat sie keine Funktion. Das geht auch nachträglich bei verschwundenen Tieren, wenn ihr die Tierarztunterlagen mit der Nummer noch habt. Ihr könnt eurer Tier ganz einfach und kostenlos online bei unserem Haustierregister FINDEFIX registrieren.

Straßenkatzen

Versteckt und scheu leben auch bei uns Katzen auf der Straße: In Hinterhöfen, auf Friedhöfen oder auf wenig genutzten Industriegeländen. Schätzungsweise zwei Millionen Katzen kämpfen jeden Tag um Futter, Wasser oder einen warmen, geschützten Schlafplatz. Das Leben ohne menschliche Versorgung bringt oft Parasiten oder Krankheiten wie Katzenschnupfen mit sich. Viele Katzen sind unterernährt oder wurden im Straßenverkehr verletzt. Werden diese Tiere nicht ärztlich versorgt, können Krankheiten und Verletzungen zum Tod führen.

Viele Tierschutz-  oder Katzenschutzvereine versuchen, den Katzen das harte Leben auf der Straße zu erleichtern. Denn die Tiere sind viel zu ängstlich, um sie in ein festes zu Hause zu vermitteln – auf der Straße geboren hatten sie nie Kontakt zu Menschen und bleiben daher oft ihr Leben lang misstrauisch und scheu. Helfen kann man ihnen trotzdem: Tierschutzvereine richten betreute Futterstellen ein, um die Katzen aufpäppeln und beobachten zu können. Sie fangen die Tiere kurzzeitig ein, um sie medizinisch zu versorgen und zu kastrieren, damit sie sich nicht weiter vermehren können. Danach werden die Katzen wieder in ihrem Revier frei gelassen.

Bremen und Hamburg bauen Katzenkisten

Katzenspielhäuser selbst gemacht

Katzen lieben es, sich  zu verstecken, um dann plötzlich herauszuspringen. Für mehr Abwechslung im Katzenhaus, hatte der Tierschutzverein Vlotho zu einem Kreativwettbewerb aufgerufen. Aus Kartons, Teppich, knisterndem Papier, Kunstmäusen, Spielbällen bastelten die Teilnehmer bunte Spielhäuser die bei den Tierheimtieren gut ankamen. Die Jungen und Mädchen durften sich aussuchen, welcher Katze im Tierheim sie ihr Werk schenken wollten. Und auch die Kinder bekamen im Gegenzug ein Dankeschön und eine Urkunde für eine kostenlose Patenschaft für ihr Wunschtier.