Ponykarussell

Ponykarusselle – Kein Spaß für Pferde

Viele haben sie schon mal auf der Kirmes gesehen: Kleine Reitbahnen, in denen Ponys den ganzen Tag hintereinander im Kreis laufen müssen. Die aufmerksamen und lebensfrohen Tiere trotten hier traurig und lustlos hintereinander her – wie leblose Automaten.

Sie laufen an der Hand in einem viel zu kleinen Kreis, meistens in die immer gleiche Richtung. Anatomisch sind die Gelenke nicht auf eine dauerhafte Bewegung im Kreis ausgerichtet, Langzeitschäden können die Folge sein. Die Ponys laufen gedrängt hintereinander, ohne die notwendige Entfernung ("Individualdistanz") zum vorderen Pferd einhalten zu können. Sie können sich somit schnell verletzen, falls sich das vordere Pony gedrängt fühlt und austritt. Pausen werden oft nicht eingehalten, weil es selten Ersatztiere gibt und der Profit durch die Pause stark sinken würde.

Doch die Pferde leiden nicht nur körperlich. Das stupide Laufen im Kreis, die fehlende Abwechslung, der Lärm und die ständig wechselnden Kinder können auch zur einer psychischen Belastung für die Ponys werden.

Kaum Pausen und wenig Platz

Eigentlich brauchen die Ponys regelmäßige Pausen (spätestens nach vier Stunden) von der immer gleichen Bewegung, in denen sie abgesattelt und abgetrenst werden. Sie müssen sich zudem mindestens eine Stunde auf einem Paddock frei bewegen können. Außerdem müssen sie regelmäßig mit Futter und Wasser versorgt werden. Normalerweise fressen Pferde und Ponys über 24 Stunden verteilt. Fresspausen von über 4 Stunden bergen ein hohes Risiko für Verdauungsprobleme und die Entwicklung von Verhaltensstörungen. Doch regelmäßige Pausen für Bewegung und Fütterung werden oft nicht eingehalten. Zudem haben Betriebe, die mit dem Karussell von Stadt zu Stadt reisen, kaum Möglichkeiten, die Tiere artgerecht zu halten. Die Ponys stehen teilweise über mehrere Tage während der Dauer der Veranstaltung angebunden im Transportwagen und bekommen kaum die Bewegung.

So kannst du helfen

  • Wenn dir auf einer Kirmes auffällt, dass Ponys schlecht gehalten werden, wende dich am besten direkt an das Veterinäramt in deiner Stadt.
  • Zusammen mit Freunden oder Mitschülern kannst du Unterschriften gegen Ponykarusselle sammeln und sie dem/ der Bürgermeister*in übergeben, damit in deiner Stadt keine Ponykarussells mehr stattfinden.
  • Du kannst auch dem/ der Bürgermeister*in deiner Stadt direkt anschreiben und ihm/ihr die Problematik von Ponykarussells schildern. Gerne kannst du dazu unseren Text verwenden oder den Link zu unserer Seite zuschicken.

Reiten statt Karussell

Rechtlich gibt es momentan leider keine Möglichkeit, Ponyreitbahnen generell zu verbieten. Das örtliche Veterinäramt ist jeweils gefordert durch häufige Kontrollen und strenge Auflagen, Tierleid zu verhindern. Daher unsere Bitte: Unterstütze diese Karussells nicht, sondern besuche einen gut geführten Reitstall, wenn du dich für Pferde interessierst und reiten lernen möchtest. Mehr Infos über Pferde und die Auswahl des richtigen Reitstalls findest du auf unserer Seite "Pferde".