Welpenhandel

Billig, schwach, sterbenskrank – Welpenhandel ist ein Verbrechen

Wenn die Entscheidung gefallen ist, einen Hund als neues Familienmitglied aufzunehmen, wünschen sich viele einen süßen Welpen. Mit großen Augen und tapsigem Gang erobern die Jungtiere das Herz der neuen Besitzer im Sturm.

Doch leider sind unter den Hundezüchtern auch viele, die dies ausnutzen und mit den Tieren skrupellose Geschäfte machen. Allzu groß ist die Versuchung der Welpen-Mafia, schnelles Geld zu machen. Unter anderem Rumänien, Bulgarien, Polen und Ungarn gehören zu den Ländern, die gezielt beliebte Rassehunde in möglichst großer Menge züchten. 

In Hinterhöfen werden Massenzuchtanlagen betrieben. Die Welpen werden oft viel zu früh von ihren Müttern getrennt und ohne Impfungen nach Deutschland oder in andere Länder transportiert, um dort dann verkauft zu werden. Das Immunsystem der jungen Hunde ist noch nicht ausgereift. Oftmals werden sie krank oder sterben sogar kurz nach der Ankunft im neuen Zuhause. Hunde, die überleben, behalten nicht selten gesundheitliche Schäden zurück. Der lange Transport schwächt die jungen Hunde zusätzlich.

Mehr Hintergrundinfos gibt es in unserem "Magazin DU UND DAS TIER"

Keine AusnahmeJährlich werden hunderte illegale Tiertransporte entdeckt. Allerdings machen diese wohl nur einen Bruchteil der illegalen Transporte aus, da die meisten nicht aufgedeckt werden. Die Dunkelziffer ist daher sehr hoch. Fälle von illegalem Welpenhandel sind also keine Ausnahmen und leider eine tägliche Realität für viele Hunde.
Zu früh getrenntNormalerweise werden Welpen zwischen der achten und zwölften Lebenswoche an ihre neuen Besitzer*innen übergeben. Beim illegalen Welpenhandel bleiben die Hunde oft nur wenige Wochen bei der Mutter. Dadurch können die Welpen massive gesundheitliche Probleme und Verhaltensprobleme entwickeln, die zum Teil das ganze Hundeleben anhalten.
Belastung für TierheimeDurch die Behandlung der oft kranken Welpen entstehen hohe Tierarztkosten. Wird ein illegaler Welpentransport entdeckt und die Welpen beschlagnahmt, landen die kranken Hunde oft im Tierheim. Diese müssen daher oft viele kranke Welpen gleichzeitig aufnehmen, was eine große Herausforderung für die Tierheime ist.

Das Leid der Elterntiere

Das grausame Geschäft mit den Welpen führt auch zu erheblichem Leid bei den Elterntieren. Die Mutterhündinnen werden oft über Jahre hinweg als „Gebärmaschinen“ missbraucht und leiden unter der enormen körperlichen Belastung. Durch die schlechte Haltung, die fehlende Pflege und ohne medizinische Versorgung werden viele Tiere krank. Auch die Rüden werden oftmals unter tierschutzwidrigen Bedingungen zum Teil jahrelang in Einzelhaltung gehalten und bekommen Hormone zur Leistungssteigerung verabreicht. Die Hunde vegetieren in kleinen Zwingern vor sich hin – ohne Tageslicht, ohne Kontakt zu anderen Tieren, ohne Umwelteindrücke, ohne menschliche Zuneigung und ohne je eine Pfote auf eine Wiese oder einen Waldboden gesetzt zu haben.

Bringen sie nicht mehr die gewünschte Leistung, werden die Tiere meist einfach entsorgt oder getötet. Schaffen es Tierschutzvereine, die Hunde aus diesen Stationen zu retten, leiden diese oft ihr Leben lang unter gesundheitlichen Problemen. Viele Hunde sind außerdem so traumatisiert, dass sie Menschen nie wieder vertrauen. Es gibt auch Tiere, die sich mit viel Liebe und Geduld Schritt für Schritt wieder Menschen öffnen können. Das dauert aber oft Jahre. Trotzdem haben all diese Hunde ohne Zweifel eine zweite Chance verdient.

Tipps für den Tierkauf

Hinter dubiosen Angeboten von Welpen im Internet oder in Kleinanzeigen verbirgt sich oft Tierleid. Seriöse Welpen-Aufzucht kostet Zeit und Geld, z.B. für Futter und Tierarzt (Impfungen, Entwurmungen, Kennzeichnung mit Mikrochip). Seriöse Züchter geben den Käufern Impfausweise mit und lassen ihre Welpen von Tierärzten in ihrer Umgebung untersuchen und impfen. Aber Vorsicht: Skrupellose Welpenhändler fälschen häufig die Impfpässe.

Keine Welpen kaufen ohne die Elterntiere zu kennen

Bieten Verkäufer einen Bringservice oder Treffpunkte auf Parkplätzen an, kannst du als Käufer die Muttertiere und die Aufzuchtbedingungen nicht sehen. Seriöse Züchter*innen zeigen gerne die Welpen, die Elterntiere und die Haltung. Sie züchten zudem nur ein oder zwei Rassen und betreuen nur wenige Jungtiere gleichzeitig. Nur so können sie alle Tiere gleich gut versorgen. Alle Hunde leben dort in ihrer Familie und du kannst den Welpen mehrmals besuchen, bevor du ihn mitnimmst. Das ist wichtig, damit er dich kennenlernt. Außerdem beantworten seriöse Verkäufer*innen alle Fragen und helfen auch nach dem Kauf bei Problemen weiter.

Immer wieder landen beschlagnahmte Welpen aus illegalen Transporten im Tierheim und werden dort liebevoll versorgt und wieder aufgepäppelt. Deshalb überlege gut: Muss es ein Tier von einem Züchter und eine bestimmte Rasse sein? Schau lieber im Tierheim und lass dich beraten, welches Tier zu dir passt. Dort warten viele Tiere, auch Rassehunde, auf eine zweite Chance und ein neues liebevolles Zuhause.

So kannst du helfen

Verteile Flyer oder halte ein Referat in der Schule, denn oft sind die Käufer der Welpen ahnungslos und freuen sich ggf. über einen vermeintlich schnellen und unkomplizierten Kauf. Die Flyer kannst du kostenlos bei uns bestellen: Schreibe uns, dass du Flyer zum Thema Welpenhandel bestellen möchtest und vergiss nicht deine Anschrift. Auch bei Fragen für das Referat helfen wir Dir weiter.