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Tierschutz in der Ukraine

Ein Jahr nach dem Angriff

Aktuelles

Unvermindert geht der Krieg in der Ostukraine weiter, auch in Odessa, in unserem Tierschutzzentrum gibt es immer wieder gefahrenvolle Momente. Gesicherte Informationen über die Kriegsregion von unabhängiger Stelle zu erhalten ist schwer, auch die weitere Entwicklung, die Auswirkungen auf die Infrastruktur mit Strom & Wärme ist nicht abzuschätzen.

Stand 6.3.2023

  • Wir haben es Dank der Kooperation mit der Gemeinschaft Deutscher Tierrettungsdienste im Februar 2023 geschafft eine große Hilfslieferung bis an die Kriegsgrenze zu bringen, vor allem mit Futter! Gedacht und gehandelt wurde dabei nicht in Dosen sondern ganzen Paletten, die auf einem großen LKW transportiert wurden. Danke an alle Helfer*innen vor Ort im Kriegsgebiet und dem Koordinator Frank Lauer.
  • Im Februar konnten wir unser Tierschutzzentrum unterstützen: ein riesiger Generator liefert nun zuverlässig Strom und ermöglicht es, die Arbeit wie Not-Operationen wieder durch zu führen. Zudem haben wir sehr viel Futter geliefert, um zurückgelassene  Tiere versorgen zu können. (Pressemeldung)
  • Arbeit im Tierschutzzentrum Odessa  läuft ein Jahr nach Kriegsbeginn eingeschränkt aber kontinuierlich weiter. Schwerpunkt sind zurückgelassene und frei lebende Hunde und Katzen.
  • Hilfe für polnische Tierheime, damit diese weiterhin Tiere aus der Ukraine aufnehmen können (2022): Quarantäneboxen für das Tierheim Orzechnowacach sowie Koordinierung der Übernahme polnischer Tiere durch die uns angeschlossenen Vereine. Zur Pressemeldung
  • Evakuierung aller Tiere aus dem Tierschutzzentrum Odessa (16.3.2022), Quarantänezeit in Rumänien. Ende April 2022 kommen die Tiere in Deutschland an.
  • Der Internationale Tierschutz-Fonds (IFAW) übernimmt die Arbeit der Tierretter im Basislager. Das Grenzcamp bietet seit Anfang März eine erste Anlaufstelle für Geflüchtete mit Tieren. Bis zum 28.03.2022  konnten weit über 2.000 Tiere versorgt werden.
  • Arbeit in Grenznähe für Geflüchtete mit ihren Tieren: Hunde, Katzen, und Kleintiere werden versorgt. Größter Bedarf neben Futter und Wärme (!) sind Transportkörbe und Maulkörbe für die Weiterreise
  • Im Tierschutzzentrum Odessa wurden direkt nach Kriegsausbruch viele Tiere von Tierpflegern mitgenommen und zu Hause betreut. Die Tiere sind inzwischen evakuiert, Mitarbeiter sind auf eigenen Wunsch und aufgrund des Ausreiseverbotes für Männer weiterhin vor Ort.

Tierevakuierung aus Odessa

Die alten, kranken oder verletzten Tiere, die in unserem Tierschutzzentrum in Odessa leben, wurden erfolgreich aus der Ukraine nach Rumänien mit einem Autotransporter evakuiert. Alle 44 Hunde und 15 Katzen sind wohlbehalten in Rumänien, bei unserem Mitgliedsverein „Tierhilfe Hoffnung“ angekommen. Hier können sich die Hunde und Katzen zunächst erholen von den Strapazen der langen Reise. Wir sind sehr dankbar für den Mut und die Entschlossenheit des gesamten Teams, das ist nicht selbstverständlich!

Ende April sind die Hunde und Katzen in Deutschland angekommen, nachdem sie bei der Tierhilfe Hoffnung in Rumänien die vorgeschriebene Tollwut-Quarantäne erfolgreich bestanden haben. Nach den Strapazen der letzten Wochen können sie nun in diversen Tierheimen, dem Tierschutzzentrum Weidefeld sowie dem Sonnenhof in Ruhe ankommen und sich akklimatisieren. Dann werden sie in ein passendes Zuhause vermittelt.

Wir sind unseren Mitarbeitern für Ihr Engagement sehr dankbar, es bleibt jedoch die Sorge um sie, die ihre ukrainische Heimat nicht verlassen möchten oder dürfen.

Bärin Malvina gerettet

© Deutscher Tierschutzbund e.V. / Kristina Steiner

Kragenbärin Malvina ist am 17. März sicher in unserem Tierschutzzentrum Weidefeld angekommen. Als der Krieg ausbrach, wurden mehrere Bären aus einer Auffangstation in der Nähe von Kiew evakuiert und übergangsweise in einem Bärenschutzzentrum in der Westukraine untergebracht, ihr dauerhaftes Zuhause findet sie nun in unserem Bärengehege im Norden. Der Hilfseinsatz und die Aufnahme der Bärin sind dank der Spenden möglich. Details zur Rettungsaktion findest du hier.

© Deutscher Tierschutzbund e.V. / Kristina Steiner

Das Tierschutzzentrum

Eine Mitarbeiterin versorgt die Katzen im Tierschutzzentrum Odessa ©Deutscher Tierschutzbund e.V.

Seit vielen Jahren engagieren wir uns in der Ukraine und haben in Odessa ein großes Tierschutzzentrum aufgebaut. Wir haben es geschafft die Tötungsstation abzuschaffen, wir haben die große Straßenhund-Population von etwa 80.000 Hunden auf wenige Tausend reduziert durch konsequentes Management. Wir setzen dabei auf die Strategie Fangen-Kastrieren-Freilassen, schwer verletzte Tiere verbleiben im Tierschutzzentrum. Inzwischen sind vor allem die zahlreichen Katzen in den Fokus gerückt und wir haben zum einen hier unser Engagement verstärkt als auch im Umland das erfolgreiche Tierschutzprojekt beworben.

Weitere Informationen zu unserem Projekt findest du beim Deutschen Tierschutzbund.

Hundehaus in Odessa (c) Muench