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Tierkauf

Tiermärkte

Auf Tiermärkten werden alle Arten von Tieren verkauft: Kaninchen, Hühner oder Wellensittiche ebenso wie Fische und Reptilien. Häufig geht es dort zu wie auf einem Flohmarkt. Besuchermengen drängen sich ganz nah an den Ständen mit lebenden Tieren vorbei. Die unterschiedlichen Tierarten werden in kleinen Käfigen, Aquarien oder Plastikdosen angeboten. Häufig steht den Tieren den ganzen Tag kein Futter und Trinkwasser zur Verfügung.

Die Verkäufer auf diesen Tierbörsen beraten die Käufer oft zu wenig über die Ansprüche der Tiere, ihre Lebensdauer oder darüber, wie groß das Tier wirklich werden kann. Denn das Ziel der Händler ist es, massenhaft – teilweise seltene – Tiere zu verkaufen. Erst zu Hause stellen viele neue Tierbesitzer fest, dass sie die gekauften Tiere nicht richtig halten können. So werden immer mehr Tiere, besonders kleine Heimtiere und Reptilien, ausgesetzt oder im Tierheim abgegeben. Schlagzeilen von entflohenen Schlangen oder giftigen Spinnen und Skorpionen gibt es häufig.

Welpenhandel

© M. Marten

Hinter dubiosen Angeboten von Welpen im Internet oder in Kleinanzeigen verbirgt sich oft Tierleid. Seriöse Welpen-Aufzucht kostet Zeit und Geld, z.B. für Futter und Tierarzt (Impfungen, Entwurmungen). Gerade Billigangebote sind daher meistens unseriös und gehen auf Kosten der Tiere. Seriöse Züchter geben den Käufern Impfausweise mit und lassen ihre Welpen von Tierärzten in ihrer Umgebung untersuchen und impfen. Aber Vorsicht: Skrupellose Welpenhändler fälschen häufig die Impfdaten.

Bieten Verkäufer einen Bringservice oder Treffpunkte auf Parkplätzen an, kannst du als Käufer die Muttertiere und die Aufzuchtbedingungen nicht sehen. Seriöse Züchter zeigen gerne die Welpen, ihre Mutter und die Haltung. Ein seriöser Züchter züchtet außerdem nur ein oder zwei Rassen und betreut nur wenige Jungtiere gleichzeitig, um alle Tiere gleich gut versorgen zu können. Alle Tiere leben dort in ihrer Familie und du kannst den Hund mehrmals besuchen, bevor du ihn mitnimmst. Das ist wichtig, damit der Welpe dich kennenlernt. Außerdem bieten seriöse Verkäufer dir auch nach dem Verkauf Hilfestellungen.

Im Themenheft Illegaler Welpenhandel haben wir die wichtigsten Informationen für Schulen und Jugendgruppen mit didaktischen Umsetzungsideen zusammen gestellt und aufgearbeitet.

Qualzucht

Durch modische Trends, dem Wunsch nach dem Auffälligen und Einmaligen sind Tierrassen mit extremen Körpermerkmalen entstanden. Sie können oftmals kein problemloses Leben mehr führen. Einige leiden unter den Besonderheiten ihres Körperbaus – wie beispielsweise ein Langohr-Kaninchen, das bei jedem Schritt auf seine Ohren tritt. Solche Züchtungen besitzen sogenannte Qualzuchtmerkmale. Wenn du dir ein Tier anschaffen möchtest, informiere dich ausführlich über die Rasse und achte darauf, dass es keine Qualzüchtung ist.

Hunde mit sehr kurzen Nasen wie der Mops oder die französische Bulldogge haben oft

  • Atemprobleme bis hin zu Atemnot, sie schnarchen deswegen oft und sind schon nach kurzer Zeit erschöpft,
  • Gebissfehlstellungen,
  • Augen- und Hautentzündungen, die durch die Hautfalten entstehen.
  • Die Muttertiere können Probleme bei der Geburt haben, weil die Köpfe der Welpen manchmal zu groß für den Geburtskanal sind.

Hast du einen kurzköpfigen Hund? Mit unserer Checkliste kannst du überprüfen, ob und in welchem Ausmaß er darunter leidet und ob eine tiermedizinische Behandlung seine Lebensqualität verbessern könnte.

Chinesischee Nackthunde

Nackthunde wie der Chinesische oder der Mexikanischer Nackthund haben oft

  • schwerwiegende Gebissfehlstellungen und Mauldeformationen,
  • eine Abwehrschwäche und werden häufig krank,
  • sehr empfindliche Haut, beispielsweise gegen Sonnenbrand, Verletzungen und Allergien,
  • Probleme ihre Körpertemperatur zu halten. Durch das fehlende Fell frieren die Hunde schnell, vergleichbar mit uns ohne Kleidung im Freien.
  • Viele der Jungtiere sterben vor oder kurz nach der Geburt aufgrund eines genetischen Fehlers der Rasse.
Perserkatze

Bei Katzen sind weiße Züchtungen verschiedener Rassen wie Perser, Türkische Angora oder Russian White oft

  • schwerhörig bis taub. Normale Katzen kommunizieren teilweise über Laute wie maunzen, fauchen, schnurren oder lautes Miauen. Dieser wichtige Teil der Verständigung fehlt. Freigänger sind besonders gefährdet, da sie Gefahren gar nicht oder verspätet bemerken.
  • besonders mit blauen Augen teilweise nur eingeschränkt sehfähig, teilweise schielen sie,
  • anfällig für Hauttumore,
  • sehr anfällig für Sonnenbrand an den Ohren.

Tierheime

Immer wieder landen ausgesetzte und beschlagnahmte Tiere (z.B. aus illegalen Welpentransporten) im Tierheim und werden dort liebevoll versorgt und kranke Tiere wieder aufgepäppelt.

Deshalb überleg dir gut:
Muss es ein Tier von einem Züchter und eine bestimmte Rasse sein? Schau lieber im Tierheim und lass dich beraten, welches Tier zu dir passt. Dort warten viele Tiere auf eine zweite Chance und ein neues liebevolles Zuhause.

Mehr Infos gibt es auch in unserer Broschüre „Welches Tier passt zu mir?“.