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Plastik

So hilfst du den Tieren und der Umwelt

Problem Plastikmüll

Die Masse an Plastikmüll und dessen Auswirkungen auf die Tier- und Umwelt werden zu einem immer größeren Problem. 40 Prozent aller hergestellten Plastikartikel sind Verpackungen, die nur einmal verwendet und dann entsorgt werden. Einige Länder haben daher schon kostenlose Plastiktüten in Geschäften abgeschafft. In der EU sind Einwegprodukte aus Plastik wie Teller oder Trinkhalme ab 2021 verboten.

Auch du kannst im Alltag etwas tun, indem du Stofftaschen und Mehrwegbecher verwendest, Müll aufsammelst, Obst und Gemüse ohne Plastikverpackung oder Naturkosmetik ohne Mikroplastik kaufst. Noch mehr Tipps, wie du weniger Plastik verbrauchen kannst, geben wir hier.

Wusstest du, dass...

Was ist Plastik?

Plastik kommt nicht in der Natur vor, sondern wird künstlich hergestellt. Es gibt viele verschiedene Arten von Kunststoffen, denen wir im Alltag begegnen. Fernseher, Handys, Wasserflaschen, Kleidung, Spielzeug oder Verpackungen – all diese Dinge bestehen aus Plastik. Gegenstände, die wir sehen können, nennt man Makroplastik. Alle unsichtbaren Teile (kleiner als 5 mm) bezeichnet man als Mikroplastik.

Mikroplastik steckt zum Beispiel in Kosmetikprodukten wie Duschgel, Shampoo, Handseife oder Bodylotion. Beim Duschen und Haare waschen gelangen die Kunststoffe in unseren Wasserkreislauf. Die kleinen Teile können in den Aufbereitungsanlagen kaum herausgefiltert werden. So erreichen sie schließlich die Meere. Und weil Kunststoff ein sehr beständiges Material ist, das nicht schnell abgebaut wird, belastet es Wasser und Tiere über Hunderte von Jahren.

Wie wird Plastik entsorgt?

Plastik werfen wir in Deutschland in die gelbe Tonne oder den gelben Sack, damit der Inhalt recycelt wird. Da viele Dinge wie Milchtüten nicht nur aus einer Sorte Plastik bestehen, muss der Müll noch einmal sortiert werden. Das ist oft teuer und kompliziert. Plastikmüll, der nicht recycelt werden kann, wird verbrannt. Einige Länder, darunter auch Deutschland, verkaufen ihren Müll an andere Länder. Hier wird der Müll, der nicht mehr genutzt werden kann, entweder unter freiem Himmel verbrannt oder bleibt einfach liegen.

Ob durch Duschen, Wäsche waschen, über Schiffe oder achtlos weggeworfenen Müll – am Ende landet ein Großteil im Meer. Der Müllstrudel im Pazifik ist viermal so groß wie Deutschland. Den größten Teil des Mülls kann man mit dem Auge nicht sehen, denn durch die Sonne und das Meerwasser zersetzt sich Plastik in ganz kleine Teile und wird zu Mikroplastik.

Für wen ist Plastik gefährlich?

Meeresbewohner wie Fische, Wale, Schildkröten oder Seevögel fressen Plastikmüll, weil sie ihn mit Nahrung verwechseln. So halten Schildkröten Plastiktüten beispielsweise für Quallen. Auch mit dem Wasser nehmen die Tiere kleinste Mikroplastikteilchen auf. Bilder aus den Medien von toten Walen mit dem Bauch voller Plastik zeigen das ganze traurige Ausmaß. Fische, Schildkröten, Robben und Delfine können sich außerdem im umher schwimmenden Müll verfangen oder strangulieren sich mit weggeworfenen Fischernetzen.

Auch für Tiere an Land stellt Plastik ein Problem dar, wenn sie sich in Kunststoffteilen verfangen – wie Igel in Eisbechern – oder Plastikteile fressen. Ohne es zu wissen nehmen auch wir Menschen Plastik auf, wenn wir beispielsweise Fisch essen. Welche Auswirkungen das auf die Gesundheit hat, ist bisher nicht erforscht.

DIY Upcycling-Gefäße

Aus alt mach neu

Leere Gläser, Flaschen oder Konservendosen fallen immer mal wieder an. Statt sie zu entsorgen, kannst Du sie ganz einfach im modernen Vintage-Look upcyceln und somit sinnvoll wiederverwerten. Die alten Gefäße eignen sich zum Beispiel wunderbar als Blumentöpfe und Vasen, aber auch als Halter für Stifte und Pinsel sowie zur Aufbewahrung von Süßigkeiten oder Tierfutter. Zudem sind sie ein schönes Geschenk für Deine Familie und Freunde.

Das brauchst Du für die Upcycling-Gefäße:

  • leere Konservendosen, Gläser oder Flaschen
  • einen Hammer
  • Kreidefarbe
  • einen Pinsel
  • optional zum Verzieren: dünnes Klebeband, Stifte, Buchstabenperlen, einen Label Maker – auch Etikettengerät genannt

Tipp: Fang am besten schon lange vor Deinem Basteltag an, leere Konservendosen, Gläser und Flaschen zu sammeln. So hast Du eine große Auswahl, wenn es losgeht.

So geht’s:

  1. Entferne von den gesammelten Konservendosen, Gläsern und Flaschen die Etiketten und Klebereste. Spül die Gefäße anschließend gut von innen und außen ab und lass sie trocknen. Falls die Dosen im Innenteil einen scharfen Rand haben, klopfst Du diesen am besten vorsichtig mit einem Hammer flach, damit Du Dich nicht daran verletzt.
  2. Trage dann die Kreidefarbe mit einem Pinsel auf die Gefäße auf. Bei den Dosen reicht eine Schicht, denn die Farbe deckt auf dem Metall sehr gut. Bei den Gläsern und Flaschen kann es sein, dass noch eine zweite Schicht nötig ist.
  3. Wenn Du die Gefäße nicht vollständig mit Kreidefarbe bemalen möchtest, klebst Du sie am besten vorher mit dünnem Klebeband ab und bemalst nur jeweils einen Teil davon.
  4. Zur Dekoration kannst Du die Gefäße beschriften, mit Buchstabenperlen verzieren oder Etiketten mit einem Label Maker erstellen und draufkleben.
  5. Zum Schluss kannst Du die Dosen, Gläser und Flaschen mit Blumen und anderen Pflanzen, Scheren, Stiften, Pinseln, getrockneten Früchten oder auch veganem Fruchtgummi befüllen. Sind die Gefäße verschließbar, eignen sie sich auch zur Aufbewahrung von Tierfutter.

Jutebeutel statt Plastiktüte

Mithilfe von Naturutensilien wie Blättern, Gräsern oder Rinden lassen sich ganz individuelle Kunstwerke gestalten. Die Muster und Strukturen eignen sich hervorragend, um sie zum Beispiel auf Jutebeuteln zu verewigen und somit einen echten Hingucker für unterwegs zu zaubern. Probiert es aus und lasst Euch von der Natur inspirieren.

Das brauchst Du für Deinen persönlich gestalteten Jutebeutel:

  • eine Unterlage wie zum Beispiel Zeitungspapier
  • einen Jutebeutel oder eine Jutetasche aus Baumwolle in der Größe Deiner Wahl
  • Stoffmal- oder Acrylfarbe
  • Naturutensilien wie Blätter, Steine, Rinde und Blüten
  • einen Pinsel

Tipp: Die Blätter und sonstigen Naturutensilien müssen trocken sein, damit die Farbe gut darauf haftet. Bevor es mit dem Bedrucken des Jutebeutels losgeht, kannst Du die Muster der verschiedenen Naturutensilien zum Vergleich auf ein Blatt Papier drucken und Dir Deine Lieblingsmuster aussuchen.

So geht’s:

  1. Bevor Du beginnst, legst Du am besten die Unterlage zum Schutz auf einen Tisch und stellst alle Materialien bereit. Lege dann ein Blatt Papier in den Jutebeutel, damit die Farbe später nicht durch den Stoff hindurchgeht.
  2. Nimm Dir nun das Naturutensil Deiner Wahl und trage mit dem Pinsel eine dünne Schicht Farbe auf.
  3. Drucke die bemalte Seite des Naturutensils auf eine beliebige Stelle des Jutebeutels. Wiederhole diesen Schritt mit den anderen Blättern, Blüten und Co., die Du gesammelt hast.
  4. Wenn Du möchtest, kannst Du mit einem dünnen Pinsel noch zusätzlich kleine Motive, zum Beispiel Tiere wie Marienkäfer oder Schmetterlinge, auf Deinen Beutel malen.
  5. Sobald die Farbe getrocknet ist, kannst Du den Jutebeutel auf links bügeln – so bleibt die Farbe nässebeständig. Fertig!

 

Gemüsenetz statt Plastikbeutel

Seit dem 1. Januar 2022 sind Einkaufsplastiktüten in Deutschland verboten. Mit unserem DIY kannst  du dein Obst und Gemüse demnächst im trendy Makrameestyle shoppen. Leg dir also folgende Dinge bereit und los geht’s:

  • 1 circa 50 m lange Makramée- oder Baumwollkordel, die 2–3 mm dick ist
  • 1 Maßband
  • 1 Schere

Schneide Deine Makramée- oder Baumwollkordel in 18 Stränge mit einer Länge von jeweils 2,5 m. Schneide einen zusätzlichen Strang, der 2 m lang ist. Dieser wird der Rand Deines Netzes.

Falte nun die 18 Kordeln in der Mitte und knote sie locker um den Strang, der den Netzrand bildet. Ziehe die Knoten nicht gleich zu fest, sondern befestigte zuerst alle 18 Stränge. Danach kannst Du sie so anordnen, dass alle den gleichen Abstand zueinander auf dem Rand haben – erst dann kannst Du sie festziehen. Je schmaler die Abstände sind, desto kleiner und feinmaschiger wird das Netz am Ende sein.

Lege Deine Randschnur mit den befestigten Strängen möglichst gut ausgebreitet und ordentlich auf einen großen Tisch und beschwere, wenn nötig, die Enden, damit Dein Netz beim Knüpfen nicht verrutscht.

Nimm Dir die zweite Kordel von links und verknote sie mit der rechts danebenliegenden. Das Ganze sollte ein bisschen aussehen wie ein Dreieck. Anschließend nimmst Du den nächsten Strang und verknotest ihn wiederum mit dem rechts danebenliegenden. Verfahre so bis zum Ende der Reihe.

Beginne nun wieder ganz links und verknote den ersten Strang erneut mit dem direkt rechts danebenliegenden. Verfahre Reihe für Reihe immer so weiter. Verknote die letzte Reihe so, dass ungefähr 20 cm Deiner unteren Kordel-Enden frei bleiben.

 

 

Falte das Netz nun in der Mitte, sodass der linke und rechte Rand aufeinanderliegen. Schneide dir nun ein weiteres Stück Kordel zurecht, das ungefähr doppelt so lang ist wie das fast fertige Netz. Verknote diese direkt neben den aufeinanderliegenden Rändern am oberen Netzrand. Fädle die Kordel nun in jeder Reihe durch die beiden Maschen, die am Rand liegen, sodass der rechte und linke Rand miteinander verbunden werden. Mache pro Maschenreihe einen Knoten. Führe danach das Kordel-Ende unten zu den anderen Enden und verknote sie mit einem zusätzlichen Kordelstück von 20 cm Länge – dies bildet den Boden Deines Netzes. Falls die Stränge nicht alle gleich lang sind, kannst Du sie mit einer Schere begradigen. Fertig ist das Obst- und .

Wenn Du Dein Obst- und Gemüsenetz noch mit einem Verschluss versehen möchtest, kannst Du eventuell verbleibende Kordeln abwechselnd durch die oberste Maschenreihe fädeln – so entsteht ein Verschluss zum Zuziehen. Das Einkaufsnetz kannst Du nicht nur für Obst und Gemüse nutzen, sondern zum Beispiel auch für Brötchen und andere Snacks.

 

 

 

Themenheft Plastikfrei

Themenheft Plastikfrei für Jugendgruppen und Schulen:Umfangreiche Handreichung mit ausführlichen Hintergrundinformationen, didaktischen Elementen, zahlreichen Do-it-yourself-Anleitungen, Vorschlägen für einen Plastik-Check, Müllmarathon und altersdifferenzierten Handlungsvorschlägen für Kinder und Jugendliche. Ergänzt wird die Ausarbeitung mit einer Lerneinheit zu Meeresschildkröten. Nur als Download erhältlich.

Gestalte deine Glasflasche

Fast 1 Million Getränkeflaschen werden pro Minute weltweit verkauft. Mit unseren Tipps kannst du deine Wasserflasche selber designen und sie zu deiner Lieblingsflasche machen, die du immer wieder mit Wasser nachfüllen kannst. So hilfst du dabei, Plastikmüll zu reduzieren und kannst außerdem noch eine Botschaft in die Welt tragen!

Die Glasflasche kannst du ganz einfach mit Pastellfarben bemalen oder mit Motiven und Schriftzügen im Handlettering-Stil verzieren. Du kannst natürlich auch andere Behälter wie Marmeladengläser zum Upcyclen nutzen.

So geht’s:

Du brauchst:

  • Leere Glasflaschen (oder andere Glasbehälter, wie z.B. leere Marmeladengläser)
  • Glasstifte (oft sind es Porzellan-Stifte, die man auch für Glas nutzen kann)
  • Motivvorlagen oder Schriftzüge zum Abmalen
  • Schere und Tesafilm
  • Backofen (zum Einbrennen, damit es spülmaschinenfest ist

Befreie die Glasflaschen oder anderen Glasbehälter von den Etiketten und reinige die Behälter. Suche dir Motive, Bilder, Schriftzüge oder ähnliches raus, womit du die Flaschen verschönern möchtest. Male das Motiv oder den Schriftzug auf die Flaschen. Tipp: Schneide das Motiv aus und Klebe es mit Tesafilm auf die Flasche, dann kannst du es gut abmalen. Bei Glasbehältern mit einer großen Öffnung kannst du das Motiv auch mit Tesafilm in dem Behälter befestigen und das Motiv direkt abmalen. Am besten geht es außerdem, wenn erst die Flächen mit Farbe ausgemalt werden und dann die Kontur in schwarz gemalt wird, so verschmiert nichts. Anschließend werden die Glasbehälter im Backofen gebrannt, damit sie auch spülmaschinenfest sind. Wie lange und bei wie viel Grad die Behälter in den Backofen müssen, steht auf den Stiften (hier waren es z. B. 15 Minuten bei 160 Grad). Fertig ist deine neue Lieblingsflasche, die du immer wieder mit frischem Wasser auffüllen und überall mit hinnehmen kannst.

Wachstücher für dein Pausenbrot

Mit unseren selbst gemachten Wachstüchern kannst du deinen Plastikverbrauch im Handumdrehen reduzieren und dein Pausenbrot umweltfreundlich transportieren und frisch halten.

Du brauchst:

  • 5 Esslöffel Bio-Bienenwachs in Pastillenform oder veganes Carnaubawachs
  • 2 Esslöffel Kokos- oder Rapsöl
  • gewaschenen Stoff aus einhundert Prozent Baumwolle
  • Backpapier
  • Schere
  • Backblech

So geht’s:

1. Schneide den Stoff in die gewünschten Größen und Formen. Kleinere Stücke eignen sich gut für Brote oder Gläser, große Stücke zum Beispiel für eine Salatschüssel.

2. Lege das Backpapier auf ein Backblech und verteile die Stoffstücke darauf, ohne dass der Stoff über das Backpapier und Blech hinausragt. Verteile das Wachs sparsam auf den Baumwolltüchern und achte darauf, dass es auch in die Ecken der Tücher kommt.

3. Schmelze etwas Kokos- oder Rapsöl und träufle es auf die Tücher. Dadurch werden sie weicher.

4. Schalte den Ofen auf 90 Grad ein und lasse die Tücher im Ofen, bis das Wachs geschmolzen ist.

5. Nimm die Wachstücher aus dem Ofen und nutze ein noch ungewachstes Tuch, das Du auch einwachsen möchtest, um das Wachs auf den Tüchern zu verteilen.

6. Zum Auskühlen kannst Du die Tücher mit einer Wäscheklammer aufhängen oder sie einfach an einer Ecke fassen und auswedeln. Wenn Du noch etwas mehr Wachs auf einem der Tücher benötigst, kannst Du erneut etwas darauf verteilen und es im Ofen schmelzen. Die Tücher lassen sich ganz einfach mit etwas kaltem Wasser und Reinigungsmittel abwaschen und immer wieder verwenden.

Tipp:
Du hast keinen Ofen? Dann schmelze das Wachs mit einem Bügeleisen, aber nur mit Backpapier über und unter dem Stoff und bei niedriger Temperatur.