KosmetikSchön sein ohne Tierleid

Versteckte Tierversuche

Shampoo, Sonnencreme, Wimperntusche – Kosmetikprodukte und deren Inhaltsstoffe dürfen seit einer Gesetzesänderung in der EU mittlerweile nicht mehr in Tierversuchen getestet werden. Seit 2013 dürfen solche Produkte, für die Tierversuche durchgeführt wurden, bei uns auch nicht mehr verkauft werden. Damit können Kosmetikartikel, für die außerhalb der EU Tierversuche gemacht wurden, nicht mehr in unsere Läden gelangen. Eigentlich ein großer Erfolg, doch leider gilt dieses Gesetz nur für Stoffe, die ausschließlich in der Kosmetik eingesetzt werden. Und das sind nur wenige. Schätzungsweise 80 bis 90 Prozent der Inhaltsstoffe in Kosmetikprodukten werden auch in anderen Industriebereichen verwendet und dürfen deshalb an Tieren getestet werden. Bei den meisten ist das sogar gesetzlich vorgeschrieben. Und selbst bei Inhaltsstoffen, die ausschließlich für Kosmetik verwendet werden, sind Tierversuche in bestimmten Fällen noch immer zulässig. Um diese Stoffe auf ihre Sicherheit für die Umwelt und für die Mitarbeiter*innen in den Herstellerbetrieben zu testen, wurden teilweise weiterhin Tierversuche durchgeführt.

 

 

Vegane Kosmetik

Tiere leiden nicht nur in Tierversuchen für unsere Schönheit. Kosmetik enthält auch oft tierische Inhaltsstoffe. Kollagen für straffe Haut ist ein tierisches Protein, das aus dem Bindegewebe geschlachteter Tiere gewonnen wird und der Hauptbestandteil von Gelatine ist. Auch Keratin für starkes Haar ist ein Protein, aus dem Haare und Fingernägel aufgebaut sind und das aus Hufen, Hörnern oder Federn von Tieren bezogen wird. Der Farbstoff Karmin für rote Lippen – auch E120 genannt – stammt von weiblichen Schildläusen, die für die Herstellung gekocht und zerdrückt werden.

Die tierschutzfreundliche Alternative ist vegane Kosmetik, die mit pflanzlichen oder synthetisch hergestellten Inhaltsstoffen auskommt.

Kosmetik und Umwelt

In fast allen konventionellen Kosmetikprodukten von der Handseife über die Bodylotion bis hin zu Haarprodukten ist Mikroplastik enthalten. Beim Duschen und Haarewaschen gelangen die Kunststoffe in unseren Wasserkreislauf. Weil sie so klein sind, können sie in den Aufbereitungsanlagen kaum herausgefiltert werden. So erreichen sie schließlich die Meere und ihre Bewohner. Die Meerestiere nehmen das Plastik unfreiwillig auf und erkranken oder sterben an den angereicherten Kunststoffen in ihrem Körper. Und weil Kunststoff ein sehr beständiges Material ist, das nicht schnell abgebaut wird, belastet es Wasser und Tiere über Hunderte von Jahren.

In Zahnpasta und in abspülbarer Kosmetik wie Shampoo oder Duschgel verzichten viele Hersteller mittlerweile auf Schleifmittel aus Mikroplastik. In Kosmetik, die nicht sofort abgespült wird, also in Cremes und Lotionen und dekorativer Kosmetik wie Make-up, Mascara oder Lippenstift, verwenden viele Hersteller noch immer Mikroplastikpartikel und Kunststoffe.

Naturkosmetik, die ohne künstliche Inhaltsstoffe auskommt, ist deswegen die tier- und umweltschutzfreundlichere Alternative.