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Zirkus

Wildtiere gehören nicht in den Zirkus

Tiger, Löwen, Bären, Elefanten, Nashörner, Giraffen, Schlangen oder Kängurus – die Palette an Wildtieren, die im Zirkus auftreten, ist groß. Dabei haben Wildtiere hohe Ansprüche an ihre Haltung, die sich in einem fahrenden Zirkusunternehmen nicht umsetzen lassen.

Wildtiere leiden im Zirkus

© M. Marten
  • Sie müssen Kunststücke vorführen, die nicht ihrem natürlichen Verhalten entsprechen, dafür werden sie oft mit Gewalt dressiert.
  • Sie verbringen sehr viel Zeit in kleinen Käfigen oder Transportwagen.
  • Sie werden im Schnitt 50-mal im Jahr zu einem neuen Auftritts-Ort transportiert.
  • Sie haben zu wenig Bewegung und kaum Abwechslung oder Beschäftigung.
  • Sie können wichtige Verhaltensweisen nicht ausleben.
  • Sie werden oft nicht artgerecht gefüttert und gepflegt.
  • Sie werden häufig tierärztlich unzureichend versorgt, da es zu wenige Tierärzte für Wildtiere gibt oder die Behandlung nicht durchführbar ist.
  • Sie haben in der spielfreien Winterzeit kein festes Quartier, das ihnen größere, besser eingerichtete und beheizbare Gehege bieten würde. Oft müssen die Tiere auch weiter bei den vielen „Weihnachtszirkussen“ auftreten. Diese Tiere haben nie Pause von der Manege.

Die Folge: Die Tiere leiden unter dem Zirkusleben, viele werden krank, zeigen Verhaltensstörungen, manche sterben sogar.

Wir konnten bei vielen Zirkussen Missstände in der Tierhaltung öffentlich machen. Für die Behörden, die die Tierhaltung kontrollieren, ist es allerdings schwer, Verbesserungen durchzusetzen oder die Tiere zu beschlagnahmen: Denn das ist rechtlich schwierig und kostet viel Zeit und Mühe, zudem gibt es zu wenige Plätze in Auffangstationen, in denen die Tiere untergebracht werden könnten.

Mehr Hintergrundinfos findest du in in unserem Magazin DU UND DAS TIER.

Helfen

  • Meide Zirkusse, in denen Wildtiere zu sehen sind. Es gibt Alternativen, die ohne Tiernummern auskommen – wie der Zirkus Flic Flac oder der Cirque du Soleil.
  • Schreibe einen Leserbrief an die Zeitungen in deiner Stadt (Vorbild könnte der Protest der Tierschutzjugend Goslar sein).
  • Bitte den/ die Bürgermeister*in deiner Stadt zu prüfen, ob die Stadt Zirkussen mit Wildtieren keine Auftritte mehr genehmigt. In einigen Städten gibt es schon Verbote für Zirkusse mit Wildtieren.
  • Verteile unsere Postkarten und Faltblätter in deiner Stadt (z. B. in Geschäften oder in deiner Schule) und rege die Menschen damit zum Nachdenken an. Sende uns dafür eine E-Mail an info@jugendtierschutz.de mit dem Betreff „Bestellung Zirkusprotest“ und deiner Adresse zu. Im Aktionspaket enthalten sind:
    • 30x Faltblatt Zirkustiere
    • 10x Postkarte je Motiv (insgesamt 30 Postkarten)

So sehen die Postkarten mit den Gewinnermotiven unseres Designwettbewerbs aus:

Schlechte Haltung

Gehege und Zäune, wie sie für den Auslauf von Wildtieren nötig sind, müssen ständig auf und abgebaut werden. Weil das aufwändig ist, werden sie nicht immer sofort aufgebaut. Die Tiere sind in extrem kleinen Wagen untergebracht. Häufig stehen Zirkusse auf Festspielplätzen, die betonierten Flächen bieten den Tieren keine Abwechslung und federn beim Gehen nicht, so dass die Gelenke geschädigt und die Tiere schmerzhafte Arthrose bekommen können.

Ungerecht ist auch: Ein Elefant im Zirkus bekommt nur einen winzigen Teil von dem Auslauf, wie ihn zum Beispiel seine Artgenossen im Zoo erhalten – das wurde von der Politik so festgelegt. Und das, obwohl schon das Zoogehege aus Sicht der Tierschützer zu klein ist.

Mehr Infos gibt es in unserem Faltblatt „Tierschutz ist kein Kunststück – Wildtiere leiden im Zirkus“.

Projektwoche auf dem Gnadenhof

Wildtiere, Pferde und Rinder – die zum Teil aus Zirkussen gerettet wurden – versorgten sechs Schülerinnen im Rahmen einer Projektwoche auf dem Gnadenhof Keller Ranch in Hessen. Imke Kalbfleisch, die vom Deutschen Tierschutzbund zur Tierschutzlehrerin ausgebildet wurde, leitete die Projektwoche.

Jeden Vormittag kümmerten sich die Mädchen um eine andere Tiergruppe und reinigten die Gehege. Zum Abschluss der Projektwoche gestalteten die Jugendlichen einen Infostand zum Thema Zirkustiere, der auf dem Schulfest ihres Gymnasiums Gernsheim zum Einsatz kam. Dort verkauften sie auch selbstgebasteltes Hundespielzeug und spendeten die Einnahmen von 114 Euro an die Kellerranch.

Hier findest du mehr Infos zum Gnadenhof Kellerranch und seiner Jugendgruppe Ranch Kids. Wenn deine Schule auch einen Tierschutzlehrer für den Unterricht buchen möchte, findest du hier die Adressen.