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Bienen und Co.

So hilfst du Insekten und Spinnen

Fleißige Helfer

Ob krabbelnd, kriechend oder fliegend – Insekten und Spinnen leben in großer Artenvielfalt in unseren Gärten und Häusern. Nehmt euch die Zeit und beobachtet die faszinierenden Tiere. Denn obwohl sie oft als lästig empfunden werden, erfüllen sie viele wichtige Aufgaben und sind fleißige Helfer: Sie bestäuben viele Obst- und Gemüsesorten, transportieren Samen, sind wichtige Nahrung für andere Tiere, wie zum Beispiel Vögel oder Fische im Gartenteich, und befreien uns als „biologische Müllabfuhr“ von Abfällen wie Misthaufen.

Insektensterben

Umweltverschmutzung, Pestizide in der Landwirtschaft, schrumpfende Lebensräume und weniger Vielfalt auf Feldern und Wiesen sorgen dafür, dass immer mehr Insekten sterben. Einer Studie zufolge ist die Anzahl an Insekten seit 1989 um durchschnittlich 76 Prozent gesunken. Eine dramatische Entwicklung – denn wie sähe eine Welt ohne Bienen, Käfer, Fliegen und Schmetterlinge aus? Durch fehlende Bestäuber wären Obst und Gemüse seltene teure Luxusgüter. Vögel, Frösche und Mäuse würden Insekten als ihre Hauptnahrungsquelle fehlen und die Bestände würden sich minimieren. In der Folge wären Füchse, Marder, Eulen und andere Wildtiere vom Aussterben bedroht, da sie sich von kleineren Wildtieren ernähren. Insekten könnten nicht mehr dafür sorgen, dass Aas und Mist schnell verschwinden. Durch Aas können sich Krankheiten verbreiten, Kuhmist würde mehr klimaschädliches Lachgas ausstoßen, wenn er länger auf der Wiese liegt.

Bienentränken bauen

Sobald es draußen wärmer wird, werden Bienen fleißig. Um ihren Durst zu stillen, brauchen Honig- und Wildbienen Zugang zu Wasser. Bei großer Hitze kühlen Bienen damit außerdem ihren Stock. Um sie bei dieser Aufgabe zu unterstützten, kannst du Bienentränken für die fleißigen Insekten bauen:

  • Stelle sicher, dass die Bienentränken durchgehend mit Wasser gefüllt sind und nie ganz austrocknen
  • Wähle einen sonnigen, warmen und windstillen Ort für deine Tränke.
  • Stelle die Tränke einige Meter vom Bienenstand entfernt auf. Sonst können die Bienentränken durch das Abkoten der Bienen verschmutzen

So baust du eine Murmel- und eine Tropftränke:

Murmeltränke

Du brauchst:

  • 1 flache Schale
  • Murmeln
  • Eine Hand voll Kieselsteine

Befülle die Schale mit einer Murmel-Schicht mit unterschiedlichen Höhen und Tiefen. So können die Bienen das Wasser bei schwankendem Pegel immer gut erreichen. Lege oben auf die Murmeln eine Schicht Kieselsteine. Diese heizen nicht so stark auf wie die Murmeln, so dass sich die Bienen nicht ihre Füßchen verbrennen. Nun kannst du die Schale auch schon mit Wasser befüllen.

Du kannst die Schale auch nur mit Kieselsteinen füllen. Diese sollten aber vorher von Erde, Staub und Pflanzenresten befreit werden. Sonst kann es passieren, dass das Wasser zu stark verschmutzt.

Tropftränke

Du brauchst:

  • ein altes Marmeladenglas (sauber gespült)
  • ein Stück Baumwollstoff, das ca. doppelt so groß ist die die Glasöffnung
  • 2 x 50 cm stabile Paketschnur

Lege das Stück Stoff über die Glasöffnung. Diese soll vollständig bedeckt sein. Nun legst du die eine Schnur über den Stoff um den Glasrand und lässt das eine Ende der Schnur ein klein wenig überhängen. Spanne das Tuch und wickle die Schnur straff um den Glasrand. Hierbei kannst du dir gut helfen lassen. Einer spannt den Stoff, der andere wickelt. Verwende das ganze Stück Schnur und verknote die überhängenden Enden.

Jetzt muss die Tränke noch aufgehängt werden. Binde dafür das eine Ende der zweiten Schnur einmal um die Glasrandöffnung und knote es fest zu. Danach nimmst du das andere Ende und legst es von der anderen Seite um den Glasrand und befestigst es genauso. So entsteht eine Schlaufe. Jetzt kannst du Wasser durch den Stoff ins Innere des Glases gießen und die Bienentränke danach kopfüber aufhängen. Keine Sorge: Ist der Stoff fest gespannt, bleibt das Wasser im Inneren der Tränke und befeuchtet den Stoff.

Seedbombs selber machen

Obst und Gemüse wachsen nur, wenn Bienen die Blüten mit Pollen bestäuben. Um den bedrohten Insekten zu helfen und ihnen Nahrung und Lebensraum zu bieten, kannst du ganz einfach Seedbombs selber machen. Die fertigen Samenbomben legst du an einem beliebigen Platz aus (im Blumenkasten auf deinem Balkon oder in deinen Garten). Regnet es, saugt sich die Kugel mit Wasser voll und quillt. Die Samen beginnen zu keimen und durchbrechen die Kugelwände. Es wächst ein buntes Blütenmeer, an dem sich Bienen, Schmetterlinge und Co. erfreuen.

So machst du deine eigenen Seedbombs:

Du brauchst:

  • 1 Eimer
  • 2 Tassen gemischte Blumensamen oder Bienenweide als Saatgutmischung
  • 3 Tassen torffreie Blumenerde
  • Wasser
  • 5 Tassen Tonsubstrat (erhältlich im Zoofachgeschäft, zum Beispiel für Terrarien)
  • Altes Zeitungspapier

Vermenge die Blumensamen mit der Blumenerde im Eimer. Füge das Tonsubstrat hinzu und vermische die Masse sorgfältig, bis alles richtig gut vermengt ist. Das ist wichtig, damit später alle Seedbombs auch viele verschiedene Samen enthalten. Befeuchte die Mischung vorsichtig mit Wasser, bis ein Brei entsteht, der sich zu Kugeln formen lässt.

Tipp: Wasser schluckweise hinzugeben und die Konsistenz prüfen, sonst wird die Masse schnell zu matschig.

Breite an einem trockenen und dunklen Ort Zeitungspapier aus. Rolle mit den Händen ungefähr walnussgroße Kugeln und lege sie zum Trocknen auf das Zeitungspapier. Nach 24 bis 48 Stunden sollten die Kugeln trocken sein. Bewahre die Seedbombs bis zum Aussäen an einem dunklen und trockenen Ort auf, zum Beispiel in einer Papiertüte.

Blühkalender

Um den Insekten ganzjährig Blüten und damit Futter zur Verfügung zu stellen, achte darauf, Blumen mit verschiedenen Blütezeiten zu verwenden. Der Blühkalender hilft:

  • Februar: Huflattich, Hirtentäschel, Gänseblümchen
  • März: Buschwindröschen, Zweiblättriger Blaustern, Frühlingsschlüsselblume, Schneeglöckchen
  • April: Ackerstiefmütterchen, Löwenzahn, Wiesenschaumkraut, Gewöhnliche Kuhschelle, Raps, Kleine Traubenhyazinthe
  • Mai: Wiesensalbei, Wiesen-Flockenblume, Klatschmohn
  • Juni: Vogelwicke, Kornblume, Feldthymian, Borretsch, Garten-Ringelblume, Wilde Möhre
  • Juli: Büschelschön, Sonnenblume, Wegwarte, Fenchel, Rauke, Kornrade, Echter Frauenspiegel
  • August: Schmalblättriges Weidenröschen, Gewöhnlicher Blutweiderich, Oregano, Buchweizen, Kapuzinerkresse, Schnittlauch, Dill
  • September: Raublatt-Aster, Glattblatt-Aster, Stauden-Flammenblume, Rainfarn, Feigenblättrige Stockrose, Wandelröschen, Mittagsblume
  • Oktober: Besenheide, Sonnenhut, Margerite, Aster, Saat-Wucherblume

Helfen

Wilder Majoran
  • Lasst euren Garten ein bisschen wild und unordentlich und bietet so den Insekten Nahrung und Lebensraum: Ihr könnt Wildblumenmischungen und Küchenkräuter wie Wilden Majoran und Thymian säen (das geht auch im Balkonkasten) und heimische Stauden, Sträucher und Hecken pflanzen.
  • Do it yourself: Hilf Bienen mit selbstgemachten Seedbombs!
  • Verwendet keine künstlichen Pflanzenschutzmittel und Dünger. Ihr könnt z. B. das Wasser (ohne Salz), in dem ihr Gemüse gekocht habt, als natürlichen Dünger benutzen. Auch Kaffeesatz eignet sich (lasst ihn aber zuerst trocknen, damit er nicht schimmelt, wenn ihr ihn auf dem Balkon oder bei Zimmerpflanzen verwendet). Kaffeesatz im Gemüsebeet hält außerdem Schnecken fern und sorgt dafür, dass Kompost sich schneller zersetzt. Eure Pflanzen könnt ihr zum Beispiel mit Brennnessel-Jauche schützen.
  • Kauft Bio-Obst und -Gemüse, die nicht mit synthetischen Pestiziden und Düngern behandelt werden.
  • Verzichtet auf giftige Mückensprays. Mücken, Wespen und Ameisen könnt ihr mit bestimmten Pflanzen und Kräutern fernhalten. Mücken und Wespen meiden Tomaten und duftende Kräuter wie Basilikum, mit Lavendel haltet ihr Ameisen fern. Auch um Zitronenscheiben mit Lavendel, angezündetes Kaffeepulver (in einem feuerfesten Gefäß) und aufgeschnittener Knoblauch machen Wespen einen Bogen.
  • Zusammen mit einer Jugendgruppe oder Freunden könnt ihr auch ein Insektenhotel bauen und damit Hummeln, Wildbienen, Marienkäfern, Florfliegen und Schmetterlingen einen Platz zum Nisten und Überwintern bieten. Geeignet dafür sind Holz, Baumrinde, Bambus, Schilfrohr, Steine und Zapfen.
Die Tierschutzjugend Reutlingen baut ein Insektenhotel. © Tierschutzjugend Reutlingen

Bienen-Projekt der Gesamtschule Waldbröl

Auch im zweiten Halbjahr des Schuljahres 2018/19 blieb die jetzige 6a ihrem Profil der „Tierpatenklasse“ treu: Die 6a kümmerte man sich nun besonders um die kleinsten Tiere in Not: Die Honigbienen. Die Schüler*innen stellten sich die Frage: Was, wenn die Honigbiene auf einmal von diesem Planeten  verschwinden würde? Ein Bewusstsein für diese Krisensituation zu schaffen war besonders Ziel des Biologieunterrichts der Klasse. „Die Biene“ wurde im Biologieunterricht durchgenommen und die Profilstunden bei den Klassenlehrerinnen Christina Giersbach und Ann-Christin Langenbach dazu genutzt durch verschiedene kreative Ideen auf das Bienensterben aufmerksam zu machen und ein Bewusstsein dafür zu schaffen, wie man der Honigbiene helfen kann.

 

Bienen, Wespen und Hornissen

Wildbienen und Solitärwespen freuen sich über Nisthilfen aus Schilfrohr oder Bambus. Die Röhren sollten 5 bis 10 cm lang sein und gebündelt aufgehängt werden. Ideal sind sonnige, warme Plätze, die vor Regen und Wind geschützt sind. Auch hohle Stängel verschiedener Pflanzen oder Baumhöhlen bieten den Bienen Schutz. Verblühte Stauden solltet ihr also auf keinen Fall abschneiden und tote Äste einfach liegen lassen. Nutznießer von verblühten Stauden sind außerdem viele Vögel, die aus den Blütenresten die Insekten herauspicken. Arten, die in der Erde nisten, wie Hummeln helft ihr am besten, indem ihr das Nest vor dem Betreten schützt. Ihr könnt auch euren Garten oder Balkon verschönern und so das Nahrungsangebot der Hautflügler vergrößern, indem ihr spezielle Wildblumen-Mischungen sät.

Findet ihr in der kalten Jahreszeit einzelne Wespen oder Hornissen auf Dachböden, handelt es sich dabei wahrscheinlich um junge Königinnen, die hier überwintern möchten. Ihr solltet die Tiere möglichst an Ort und Stelle lassen, denn sie sind diejenigen, die im nächsten Frühjahr ein neues Volk gründen. Wespen und Hornissen stehen unter Naturschutz und dürfen nicht getötet werden. Sie sind außerdem als „Umweltpolizei“ wichtig, da sie zum Beispiel Blattläuse und andere Insekten fressen.

Schmetterlinge

Mit ihrem langen eingerollten Rüssel saugen Schmetterlinge den süßen Blütennektar. Dabei bleibt Blütenstaub an ihnen hängen, welchen sie zur nächsten Blüte tragen. Mit der Länge des Rüssels sind sie meist auf bestimmte Blütenarten spezialisiert. Mit blühenden Küchenkräutern wie Majoran oder Thymian könnt ihr die Tiere in euren Garten oder auf euren Balkon locken. Sie ruhen sich auch gerne auf Kletterpflanzen mit Blüten und duftenden Topfblumen aus.

Manche Schmetterlingsarten suchen sich im Herbst geschützte Stellen und Verstecke. Allerdings überwintern so nur sechs der etwa 180 Tagfalterarten in Deutschland. Die restlichen Arten fliegen in den Süden oder überwintern als Raupe, Puppe oder Ei. Zwei der bekanntesten Schmetterlinge sind der Kleine Fuchs und das Tagpfauenauge. Sie verstecken sich teilweise in unseren Kellern und Garagen, wenn es dort kühl genug ist. Falls ihr überwinternde Falter findet, lasst sie einfach an Ort und Stelle und sorgt dafür, dass sie an den ersten warmen Tagen im Frühjahr ein geöffnetes Fenster finden, um herauszufliegen.

Ameisen, Mücken, Marienkäfer und Florfliegen

Mit dem richtigen Pflanzenpartner könnt ihr Insekten fernhalten, ohne Gift oder Fliegenklatschen einzusetzen. Duftende Pflanzen wie Lavendel vertreiben Ameisen. Mücken meiden Tomaten und duftende Kräuter wie Basilikum.

Marienkäfer sammeln sich gerne in großen Scharen beispielsweise in Spalten der Fensterrahmen zum gemeinsamen Überwintern. Weil sie sich nicht bewegen, werden sie schnell für tot gehalten. Florfliegen findet man häufig unter dem Dach. Ihre Flügel sind im Sommer grün gefärbt, im Winter sorgt der Farbstoff Karotin für eine eher rötliche Färbung. Beide Arten sollte man in kühlen Räumen ruhen lassen.

Spinnen

Winkelspinne

Spinnen sind als Fliegen- und Mückenfänger sehr nützliche Tiere, daher solltet ihr sie ebenfalls am besten dort lassen, wo ihr sie findet. Gerade in der kalten Jahreszeit findet man bei uns zahlreiche Spinnen in Ecken, Kellern, dunklen Räumen oder Dachböden, wo sie den Winter verbringen. Wenn ihr die Spinnen nicht in eurem Zimmer haben wollt, könnt ihr die Tiere vorsichtig einfangen, zum Beispiel mit einem Glas, in den Keller oder den Schuppen im Garten tragen und dort freilassen. Besonders wenn ihr im Herbst die Heizung in eurem Zimmer aufdreht ist es für manche Spinnen sogar besser, wenn ihr sie in den kühleren Keller oder Schuppen bringt.