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Igel

Nachtaktive Einzelgänger

Flink und raschelnd bewegen sich Igel durch unsere Siedlungen. Denn hier finden sie nicht nur Nahrung, sondern auch Unterschlupf. Die nachtaktiven Einzelgänger suchen mit ihrem besonders guten Geruchs- und Hör-Sinn in Parks, Gärten und sogar Schulhöfen nach Insekten. Obst wird für sie höchstens dann interessant, wenn sich Würmer darin befinden. Bei Gefahr rollen sich Igel zu einer Kugel zusammen. So schützen sie sich mit ihren 8.000 Stacheln vor Fressfeinden.

Igel in Not

Als Wildtiere sind Igel durch das Bundesnaturschutzgesetz geschützt und dürfen nicht eingefangen werden. Unsere Hilfe brauchen Igel, wenn sie noch bei Dauerfrost oder geschlossener Schneedecke draußen herumlaufen, krank, verletzt oder abgemagert sind. Nur in diesen Ausnahmesituationen dürft ihr den Igel vorübergehend aufnehmen. Bevor ihr das tut, solltet ihr aber zunächst beim Tierarzt oder dem örtlichen Tierschutzverein um Rat fragen.

Igel mögen Katzenfeuchtfutter.
  • Prüft und beobachtet genau, ob der Igel tatsächlich in Not ist, z. B. verletzt oder verwaist.
  • Den Igel nur erstversorgen und so schnell wie möglich zum Tierarzt, zu einem Tierheim oder eine Igelstation bringen.
  • Setzt den Igel vorsichtig, am besten mit Handschuhen, in eine Pappkiste mit zerknüllter Zeitung.
  • Prüft die Körpertemperatur, besonders bei Jungtieren, indem ihr mit der Handfläche die Bauchtemperatur fühlt. Setzt unterkühlte Tiere auf/neben eine mit einem Handtuch eingewickelte Wärmflasche, die nur mit handwarmem Wasser gefüllt sein darf.
  • Merkt euch den Fundort. Dort solltet ihr das Tier im folgenden Frühjahr wieder aussetzen.
  • Bietet dem Tier Wasser oder ungesüßten Fencheltee an, niemals Milch.
  • Igel fressen Katzenfeuchtfutter, dazu eventuell ein verquirltes Ei, das man mit wenig Fett und ohne Gewürze in der Pfanne stocken lässt.
  • Schwachen Tieren sollte mittels einer Plastik-Einwegspritze (ohne Nadel) lauwarmen, ungesüßten Fencheltee einflößen – dies sollte am besten ein Tierarzt durchführen.

Winterschlaf

Igel verlassen ihre Verstecke, um auf Futtersuche zu gehen. © Masanneck

Bei kühleren Temperaturen im Herbst bereiten sich Igel auf den Winterschlaf vor. Tagsüber und für den Winterschlaf suchen sie geschützte Verstecke auf wie Kompost- oder Laubhaufen, Böschungen oder Hecken. Die Igel müssen sich viel Fett anfressen, um die Zeit ohne Nahrung zu überstehen, daher sind sie häufiger und länger auf Futtersuche. Das ist oftmals schwierig, denn in unseren aufgeräumten Gärten finden die Igel oft zu wenige Insekten, Schnecken und anderes Kleingetier.

Helfen

  • Ein igelfreundlicher Garten sollte nicht in allen Bereichen ordentlich sein, sondern auch Ecken haben, in denen Wildpflanzen wachsen dürfen. Auch breitere Hecken, Büsche, Stein- und Asthaufen, langes Gras oder nicht weggeräumtes Laub im Herbst helfen den Tieren. Hier finden sie Futter oder Versteckmöglichkeiten, um den Tag zu verschlafen. Kleine Lücken am Boden im Zaun ermöglichen es dem Igel erst, in den Garten zu gelangen.
  • Müll kann für Wildtiere wie Igel gefährlich werden: Auf der Suche nach Nahrung können sie in Bechern und Dosen steckenbleiben. Ihr könnt auf dem Schulhof, auf Wiesen und in Parks Müll einsammeln. Nutzt aus hygienischen Gründen Handschuhe und eine Greifzange. Lasst euch zum Beispiel von euren Eltern helfen, den Müll abzutransportieren.
  • Im Herbst könnt ihr Igeln mit einer Futterstelle helfen. Bietet dort täglich frisches Wasser (keine Milch) und Futter an. Bitte kein Obst, kein Gemüse und keine Essensreste! Geeignet ist hochwertiges Katzen-Dosenfutter ohne Zusatzstoffe, das ggf. mit wenig Haferflocken und Weizenkleie gemischt werden kann. Hartgekochte Eier oder ungewürztes Rührei kann ebenfalls gefüttert werden. Um Krankheiten zu vermeiden und keine Ratten anzulocken, ist es wichtig, dass ihr die Futterstelle sauber haltet. Trink- und Futter-Schalen solltet ihr täglich mit heißem Wasser reinigen und auf Zeitungspapier stellen, das ihr auch täglich wechselt.