Neue Zahlen für illegalen Handel von Haustieren

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Eine Auswertung vom Deutschen Tierschutzbund zeigt: Der illegale Handel mit Heimtieren – vor allem mit Hundewelpen – ist immer noch ein riesiges Problem. Die Zahlen bleiben auf einem hohen Niveau. Wir fordern daher: Tiere sollten gar nicht mehr online verkauft werden dürfen. Mindestens müsste es jedoch klare und strenge Gesetze dafür geben.

Der neue Koalitionsvertrag von CDU, CSU und SPD sagt zwar, dass man das anonyme Anbieten von Tieren im Internet verbieten möchte, wenn damit aber nur die Angabe von Namen Anschrift gemeint ist (ganz genau steht das noch nicht fest), dann reicht das nicht aus. Menschen können sich einfach mit einem falschen Namen anmelden, wenn keine Identitätskontrolle (z.B. durch einen Personalausweis) stattfindet. Daher sieht es aktuell nicht so aus, als ob sich etwas verbessern wird.

 

Viele Fälle von Welpenhandel

Im Jahr 2024 haben wir als Deutscher Tierschutzbund 224 Fälle von illegalem Tierhandel dokumentiert. Dabei ging es um mindestens 991 Tiere – darunter 515 Hunde und 66 Katzen. Meistens waren es Rassetiere wie Zwergspitze, Malteser, Französische Bulldoggen oder Britisch Kurzhaar-Katzen. Viele der Tiere waren viel zu jung, krank und in einem schlechten Zustand. Fast immer mussten die Behörden die Tiere deshalb beschlagnahmen. Am häufigsten kamen die Tiere – zum neunten Mal in Folge – aus Rumänien.

„Deutschland spielt seit Jahren beim illegalen Handel mit Heimtieren eine wichtige Rolle als Bestimmungsland* für die vielen illegal gehandelten Hundewelpen, aber auch Katzen und exotische Wildtiere, mit denen Händler hier viel Geld verdienen können und lukrative Geschäfte machen. Meist werden die Tiere online zum Verkauf angeboten“ 

- Dr. Romy Zeller, Fachreferentin für Heimtiere beim Deutschen Tierschutzbund

 

* Der Begriff Bestimmungsland bezieht sich auf das Land, in das ein Tier – in diesem Fall ein Welpe – transportiert wird, um dort verkauft oder dauerhaft gehalten zu werden. Es ist also das Zielland, in dem der Hund letztlich ankommt.

 

Belastung für Tiere und Tierheime

Die Tiere leiden massiv unter den Bedingungen, unter denen sie im Ausland gezüchtet werden. Aber auch beim Transport und auch unter den langfristigen gesundheitlichen Folgen, die der illegale Handel mit sich bringen kann.

Die intensive Betreuung der Tiere und die tierärztliche Versorgung sind sehr teuer. Deutsche Tierheime, welche die Tiere aus Beschlagnahmungen übernehmen, müssen die hohen Kosten bezahlen.

In ihrem Koalitionsvertrag versprechen Union und SPD den anonymen Onlinehandel mit Haus- und Heimtieren zu verbieten. Doch das allein reicht nicht aus, um Tiere zu schützen.

Was fordern wir?

Tiere sollten online nur noch von Verkäufern die sich zuvor mit einem sicheren Identitätsnachweis verifizieren mussten (z.B. Personalausweis) verkauft werden dürfen, damit man sie zurückverfolgen kann. Zudem sollte es Pflicht sein, dass angebotene Hunde und Katzen mit Mikrochip gekennzeichnet und registriert werden müssen.

Was kannst du konkret tun?

  • Kaufe niemals Tiere im Internet!
  • Klär deine Freunde und Familie auf und verbreite die Infos über Social Media
  • Setz dich politisch für einen stärken Schutz von Tieren ein