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Tierversuche und Alternativen

...in Schule und Studium

Schule

Im Biologieunterricht werden oft noch immer Tiere wie Frösche, Fische oder Regenwürmer seziert. Sezieren bedeutet, dass ein Tier aufgeschnitten, zerteilt und untersucht wird. Dabei gibt es genügend moderne Alternativen wie Videos, Simulationen und Modelle, um dir als Schüler den Aufbau des Körpers mit allen Organen zu zeigen und zu erklären. Es ist zwar verboten, Tiere speziell für Versuche im Schulunterricht zu töten, erlaubt ist aber, bereits tote Tiere im Einzelhandel zu kaufen. Damit kann der Lehrer im Unterricht dann machen, was er möchte.

Tiere sind wertvolle, fühlende Wesen, die genauso leiden können wie wir. Deshalb finden wir, dass in der Schule ein respektvoller Umgang mit allen Geschöpfen vermittelt werden sollte. Tiere als anatomisches Anschauungsmaterial zu verwenden und sie so zu Forschungsobjekten zu machen, entspricht leider überhaupt nicht diesem Ansatz.

Das kannst du tun!

  • Frag deinen Lehrer, ob du ein Referat über das Thema halten kannst.
  • Oder du schlägst ihm vor, an einem Infostand auf eurem Schulfest über Tierversuche und Alternativen zu informieren.
  • Auch eine Projektarbeit mit der ganzen Klasse, zum Beispiel im Rahmen einer Projektwoche, ist möglich, um sich mit dem Thema näher zu beschäftigen.

Mehr Informationen zu Tierversuchen bekommst du auch in unseren Broschüren:

Schreib uns, wenn du Fragen hast.

Studium

An vielen Universitäten und in vielen Studiengängen wie Human- oder Veterinärmedizin und Biologie sind immer noch Lehrveranstaltungen fest im Lehrplan verankert, in denen Versuche an lebenden Tieren durchgeführt werden oder für die Tiere vorher getötet wurden. So gehört das Sezieren von Tieren zum Beispiel in Anatomiekursen oft zur Pflicht. Anders als in Schulen sind in der Aus-, Fort- oder Weiterbildung an Hochschulen Versuche erlaubt, in denen Tiere leiden oder für die sie sogar sterben müssen.

Studentenproteste haben inzwischen dazu geführt, dass an manchen Universitäten alternative Lehrmethoden angeboten werden, insbesondere im Bereich der (Tier-) Medizin. Aber auch in anderen Bereichen gibt es langsam eine Entwicklung hin zu Alternativen. Es ist belegt, dass mit diesen Lehrmethoden die Studieninhalte für die Tier- und Humanmedizin und die Biologie genauso gut vermittelt werden können wie mit Hilfe von Tierversuchen.

So sehen Alternativen aus:

  • Filme von Versuchen: Filme von Versuchen haben den Vorteil, dass einzelne Teile so oft wie nötig wiederholt, in Zeitlupe oder Großaufnahme gezeigt werden können.
  • Computersimulationen: Mit modernen, interaktiven Computerprogrammen lassen sich zum Beispiel Vorgänge in Zellen, im Gewebe oder in Organen von Tieren und Menschen lebensecht nachahmen. Dafür können auch schon vorhandene Daten, etwa von menschlichen oder tierischen Patienten im System gespeichert werden, mit denen die Studenten arbeiten.
  • Plastische Modelle: Übungen wie Blutentnahme, Injektionen oder chirurgische Eingriffe werden an Tieren oder einzelnen Organen durchgeführt, die aus Silikon nachgebaut wurden. Besonders die Möglichkeit, bei Fehlern immer wieder neu starten zu können, führt zu sehr guten praktischen Ergebnissen.
  • Harmlose Selbstversuche: In Selbstversuchen am eigenen Körper kann zum Beispiel die Muskelaktivität untersucht werden.
  • Bereits verstorbene Tiere: In Anatomie- oder Biologiekursen können Tiere eingesetzt werden, die in Kliniken oder Tierarztpraxen gestorben sind oder eingeschläfert werden mussten.
  • Lernen am Patienten:  Wie auch in der Humanmedizin können Tiermedizin-Studenten Untersuchungen an Tierpatienten durchführen und so praxisnah lernen.

Du möchtest Biologie oder Medizin studieren?

  • Bei SATIS (Studentische Arbeitsgruppe gegen Tiermissbrauch im Studium) gibt es eine Übersicht von Universitäten, die für das Studium der Human- und Veterinärmedizin oder der Biologie Alternativen zum verpflichtenden studentischen Tierversuch anbieten.
  • InterNICHE, The International Network for Humane Education (Internationales Netzwerk für Humane Erziehung), setzt sich für die Einführung tierverbrauchsfreier Lehrmethoden in der Hochschulausbildung ein. Auf der Webseite findest du außerdem die Kontaktadressen für viele Länder, an die du dich wenden kannst, wenn du im Ausland tierleidfrei studieren möchtest und Unterstützung bei der Universitätswahl brauchst.