Drei Straßenhunde (Welpen)

Auslandstierschutz

Tierschutz über Grenzen hinweg: Hilfe für Tiere im Ausland

Egal ob im Urlaub oder in den sozialen Medien – wir begegnen den Themen Tierleid und Tierschutz nicht nur innerhalb von Deutschland. Besonders die Lage von Hunden und Katzen in anderen Ländern macht Viele betroffen. Vielleicht bist du ja schon einmal selber im Urlaub Tieren begegnet, die kein Zuhause haben und vielleicht vernachlässigt und abgemagert wirkten. Was die Hintergründe sind und wie du konkret Tieren im Ausland helfen kannst, erfährst du auf dieser Seite.

Europas Straßentiere

Als deutscher Tierschutzbundsetzen wir uns nicht nur in Deutschland, sondern europaweit für Straßentiere in Not ein. So zum Beispiel mit einem eigenen Tierschutzzentrum im ukrainischen Odessa, aber beispielsweise auch als Unterstützer von Vereinen und Tierschutzprojekten in Rumänien, in der Türkei oder auf Teneriffa.

Es ist wichtig, dass Tierschützer*innen die Probleme mit Straßentieren in ihren Ländern selbst bewältigen können und nicht dauerhaft auf Hilfe von anderen angewiesen sind. Das nennt man "Prinzip der Selbsthilfe". Daher arbeiten wir mit lokalen Tierschutzvereinen, Behörden und Tierärzten zusammen und leisten Aufklärungsarbeit für Einwohner und Touristen.

Tiere aus dem Ausland adoptieren

In manchen Ländern sind Tötungen erlaubt und das Freilassen nach Kastrationen ist verboten. Dort versuchen wir als Deutscher Tierschutzbund eine Veränderung der Gesetze zu bewirken. Um die Situation der Tiere in diesen Ländern kurzzeitig zu verbessern, kann eine Vermittlung von Hunden in andere Länder Sinn machen, wenn diese Vermittlung durch einen Verein durchgeführt wird und sich an die entsprechenden Gesetze gehalten wird. Katzen zu importieren (also ins Land zu bringen) lehnen wir jedoch ab. Die Gesetze in den Herkunftsländern sind für Katzen oft nicht so streng wie für Hunde. Sie zu kastrieren und freizulassen ist also häufig möglich. Außerdem gibt es in Deutschland ein ähnlich großes Problem mit Straßenkatzen wie im Ausland. Wenn du eine Katze adoptieren möchtest, kannst du dich also am besten an ein Tierheim in deiner Nähe wenden.

 

Hunde und Katzen ohne Zuhause

Vor allem in Süd- und Osteuropa sieht man oft herrenlose Katzen und Hunde, die darauf warten, ein paar Essensreste zu ergattern. Man findet sie zum Beispiel in Hotelanlagen, an Stränden oder in Innenstädten. Doch nicht nur in Städten, sondern auch auf dem Land ist die Situation der Straßentiere ein großes Problem. 

Viele Tiere haben kein Zuhause mehr und suchen Unterschlupf in leeren Häusern oder Parkanlagen, ernähren sich von Abfällen, Mäusen auf Feldern und betteln Menschen an. Hinzu kommen Hunde und Katzen, die zwar ein festes Zuhause haben, aber sich unkastriert durch die Gegend bewegen und so zur Vermehrung der Straßentiere beitragen.

Wenig Akzeptanz für Straßentiere

Die Straßentiere werden oftmals als Krankheitsüberträger oder Bedrohung gesehen. In vielen Ländern ist gesetzlich geregelt, dass Tierfänger*innen Straßenhunde einfangen. Katzen werden oftmals nicht eingefangen. Nach dem Fangen werden die Hunde in Tierheime gebracht. Dort werden sie unter sehr schlechten Bedingungen gehalten und häufig nach Ablauf einiger weniger Tage getötet. Dabei zeigt die Erfahrung: Die übrig gebliebenen Tiere vermehren sich stark und der Teufelskreis beginnt von vorne. Daher kann nur die Kastration und das anschließende Freilassen der Tiere in ihrem ursprünglichen Gebiet das Problem nachhaltig und tierschutzgerecht lösen. Zudem müssen die Tiere von örtlichen Tierschutzvereinen an Futterstellen betreut werden. 

 

 

 

So hilfst du Tieren im Urlaub

Als Urlauber kannst du - meist unfreiwillig - mit Tierschutzproblemen in Kontakt kommen. Wir geben Tipps, worauf du im Urlaub achten solltest:

  1. Besuche keine Tierparks, in denen Tiere nur zur Belustigung des Publikums dienen. Sie können dort nicht artgerecht leben.
  2. Besuche keine Stierkämpfe oder sonstigen Veranstaltungen, die mit Tierleid oder sogar dem Tod der Tiere enden.
  3. Lass dich nicht mit Tieren (besonders exotischer Art oder süßen Tierbabys) fotografieren, denn das bedeutet für die Tiere großen Stress. Die Wildtierbabys wurden oft aus freier Wildbahn gefangen und sterben meist früh. Generell ist die Zukunft der erwachsenen Tiere ungewiss.
  4. Reite keine exotischen Tiere wie Kamele oder Elefanten.
  5. Kaufe keine Souvenirs, für die Tiere gestorben sind, wie Muscheln, Haifischzähne, Korallenstücke oder daraus angefertigten Schmuck. Auch Andenken aus Krokodilleder, Pelze oder Schnitzereien aus Elfenbein sollten nicht mitgebracht werden. Das ist aus Artenschutzgründen und wegen der Einfuhrbestimmungen am Zoll abzulehnen.
  6. Nimm nicht aus Mitleid ein Tier aus dem Urlaub mit. Das ist illegal.
  7. Füttere keine frei lebenden Hunde oder Katzen in Hotelanlagen, nach deiner Abreise werden sie oft verjagt oder getötet.
  8. Besuche keine Delfinarien, für die sensiblen Delfine ist eine artgerechte Haltung im Pool nicht möglich und sie sterben oft sehr früh. Alternativ wird in vielen Urlaubsregionen Whale Watching angeboten. Hier kannst du Wale oder auch Delfine in ihrem natürlichen Lebensraum beobachten.